Google I/O 2022: Übersetzungsbrille und Assistant-Neuheiten
Auf der Google I/O 2022 wurden Innovationen präsentiert, welche die Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und zwischen Mensch und KI verbessern. Zum einen demonstrierte der Konzern in einem Video den Prototyp einer Übersetzungsbrille. Dieses AR-Produkt kann die Stimmen um sich herum registrieren und in eine gewünschte Sprache übersetzen. Auf dem integrierten Display wird die Übersetzung eingeblendet. Zum anderen soll der Google Assistant demnächst auf den Nutzer umgehend durch Anschauen und Ansprechen reagieren. Das Schlüsselwort „Hey Google“ wäre dann nicht mehr erforderlich.
Datenbrille könnte Sprachbarrieren einreißen
Übersetzungsbrille in Aktion
Google
Es gibt circa 7000 Sprachen auf der Welt. Diese Vielfalt bereitet bei der Kommunikation von Menschen unterschiedlicher Herkunft Probleme. Ferner können die Lebensumstände Unterhaltungen erschweren. So zeigte Google zunächst eine Frau mit südkoreanischen Wurzeln, die anderswo aufwuchs und deshalb Schwierigkeiten bei Konversationen mit ihrer Mutter hat. Anhand dieses Beispiels demonstrierte die Alphabet-Tochter eine neue Datenbrille. Außerdem wurde das in Entwicklung befindliche Produkt bei einer Konferenz gezeigt. In beiden Fällen übersetzte das Wearable den gesprochenen Text des Gegenübers und blendete das Ergebnis auf dem Display ein.
Die zugrundeliegende Technologie nennt sich AR (Augmented Reality, erweiterte Realität). Entgegen VR (Virtual Reality) hat der Träger stets seine Umwelt im Blick. Ein transparentes Display sorgt für nützliche Informationen. Bei Googles neuem Ansatz gibt es keine Kamera, was Problemen bei der Privatsphäre vorbeugt. Es wird nur ein Mikrofon als Schnittstelle für die Übersetzungen benötigt. Bereits vor rund zehn Jahren versuchte sich der Suchmaschinen-Experte mit der Google Glass an einer AR-Brille. Es bleibt abzuwarten, ob Google die Übersetzungsbrille selbst auf den Markt bringt und/oder die Technologie anderen Firmen verkauft.
Google Assistant wird menschlicher
Derzeit gibt es täglich mehr als 700 Millionen Assistant-Anfragen. Um die Kommunikation mit der rege genutzten künstlichen Intelligenz zu verbessern, erhält diese in naher Zukunft spannende Upgrades. Mit dem Feature „look and talk“ soll die Phrase „Hey Google“ obsolet werden. Am Beispiel des Google Nest Hub Max zeigte eine Mitarbeiterin, dass sie mit einem Blick auf den Smart-Speaker nebst Fragestellung den Assistant direkt bedienen kann. Ein neues Verfahren erkennt Lippenbewegungen und die verbale Anfrage. Folgefragen wurden ebenfalls vorgeführt.
So erkundigte sich die Dame zunächst nach Stränden in der Nähe und fragte anschließend, wie weit entfernt der erste Strand ist. Außerdem soll der Google Assistent bald die natürlichen Eigenheiten der menschlichen Ausdrucksweise berücksichtigen. Auch Gesprächspausen und langgezogene Wörter bei Überlegungen, Füllwörter wie „äh“ und „hmm“ oder unvollständige sowie gestotterte Sätze soll die KI verstehen können. Außerdem sind kurze Phrasen für die Steuerung des Smart Home angedacht.
Android 13 und Google Wallet waren weitere Themen der I/O 2022.