Werbeflut

Noch schlimmer: YouTube mit bis zu 10 Anzeigen vor Videos

Immer mehr User teilen ihre nega­tiven Erfah­rungen mit einer stei­genden Anzahl Werbe­spots vor YouTube-Videos. Bis zu zehn Clips sind keine Selten­heit.
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Aktuell expe­rimen­tiert YouTube mit einem neuen Werbe­format namens „Bumper Ads“, aller­dings scheint das Ausmaß größer zu sein als gedacht. Ging man zuvor noch davon aus, dass es bis zu fünf Unter­bre­chungen vor dem Start eines Clips gibt, werden manche Anwender nun mit bis zu zehn Unter­bre­chungen behel­ligt. Im schlimmsten Fall müssen sich Zuschauer also eine ganze Minute Reklame ansehen. Über­springen lassen sich diese Anzeigen nicht. YouTube begrün­dete dies mit der geringen Lauf­zeit von sechs Sekunden pro Spot. In der Realität können aber auch längere Spots vorkommen.

YouTube testet Frus­tra­tions­tole­ranz mit „Bumper Ads“

YouTube schraubt die Anzahl der Werbeclips weiter hoch YouTube schraubt die Anzahl der Werbeclips weiter hoch
Andre Reinhardt
Erst vorges­tern infor­mierten wir Sie über die neue Werbe­masche von YouTube. Mit dieser will Google wohl Konsu­menten dazu drängen, sich für ein kosten­pflich­tiges Abon­nement zu entscheiden. Unsere Leser reagierten in den Kommen­taren empört über die Maßnahme. Es ist nach­voll­ziehbar, dass ein Dienst auf irgend­eine Weise mone­tari­siert werden muss. Aller­dings sollte man hierbei die rich­tige Balance finden, um Nutzer nicht zu vergraulen. SamMobile entdecke in reddit zahl­reiche Äuße­rungen frus­trierter YouTube-Anwender. Anstatt bis zu fünf sahen sich diese mit fünf bis zehn Werbe­clips vor dem Video­start konfron­tiert.

Beob­ach­tungen der Anwender zufolge dauern diese Unter­bre­chungen in der Regel fünf bis sechs Sekunden pro Stück. YouTube selbst gab die Dauer einzelner „Bumper-Ads“ mit circa sechs Sekunden an. Betrachtet man also zehn Werbe­film­chen, vergehen zwischen 50 und 60 Sekunden. Manche Nutzer erlebten aber auch Anzeigen mit einer Dauer von mehreren Minuten zwischen den kurzen Werbe­clips. Immerhin lassen sich diese unter­bre­chen. Werbung zwischen den YouTube-Videos scheint Google bei diversen Kanälen eben­falls häufiger und länger zu schalten.

YouTube-Werbe­flut: Geht der Schuss nach hinten los?

Anwender in einem solchen Maß zu provo­zieren, kann häufig zu einem uner­wünschten Ergebnis führen. In Googles Vision stürmen aufgrund der Werbe­flut massen­haft Anwender zum „Abon­nieren-Button“ von YouTube Premium. Der bishe­rige Tenor zeugt jedoch eher davon, dass Nutzer häufiger Umge­hungs­maß­nahmen für die Werbung instal­lieren, güns­tigere YouTube-Abon­nements aus anderen Ländern mit Tricks hier­zulande verwenden oder schlicht zu einer Konkur­renz­platt­form wech­seln.

Auch Netflix bringt bald Werbung, aller­dings ausschließ­lich bei einem güns­tigeren Abon­nement.

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