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Adblocker: YouTube geht auch gegen Smartphone-Apps vor

Viele Nutzer versu­chen die Werbung auf YouTube mit alter­nativen Apps zu umgehen. Mitt­ler­weile ergreift Google aller­dings auch hier immer schär­fere Maßnahmen, um diese Praxis zu unter­binden.
Von Björn König

Werbung auf YouTube ist vielen Nutzern ein Dorn im Auge, weshalb in den vergan­genen Jahren verschie­dene Apps auftauchten, mit denen eben diese Werbung umgangen wird. Abge­segnet ist dies von YouTube selbst­redend nicht, bei Nutzung entspre­chender Apps handelt es sich in der Regel um einen Verstoß gegen die YouTube-Nutzungs­bedin­gungen. Derzeit geht die Google-Tochter offenbar auf verschie­denen Wegen gegen diese Soft­ware vor.

Rechts­streit mit Invi­dious

YouTube geht gegen illegale Apps vor YouTube geht gegen illegale Apps vor
Bild: picture alliance/dpa
Beson­ders ärgert man sich bei Google offenbar über das alter­native Frontend "Invi­dious". Dieses "stülpt" YouTube eine eigene Ober­fläche über, welche Nutzer über spezi­elle Adressen im Web errei­chen. Zusätz­lich exis­tiert auch eine eigene App namens "Clipious", welche eben­falls auf diese Ober­fläche zugreift. Im Netz tauchen unter anderem Berichte auf, in denen die Invi­dious-Macher Post von der YouTube-Rechts­abtei­lung bekommen haben

Darin warnt YouTube die Macher vor einem ille­galen Zugriff auf YouTubes API-Schnitt­stelle und Verstöße gegen die "Terms Of Service". Ziel ist offenbar, das Projekt ganz abzu­schalten. Die Macher von Invi­dious vertei­digen sich jedoch mit dem Argu­ment, dass man erstens nicht auf die YouTube-API zugreife und zwei­tens den "Terms Of Service" sowieso nie zuge­stimmt habe. Ob dieses Argu­ment jedoch in der Google Rechts­abtei­lung auf Akzep­tanz stößt, darf stark ange­zwei­felt werden.

Vorgehen auch gegen NewPipe

Ein weitere beliebte App ist NewPipe. Diese greift ähnlich wie Invi­dious auf das YouTube-Frontend zu. Dort gab es wiederum Hinweise, dass Google womög­lich Down­load-Quellen bzw. die Website von NewPipe aus den Such­ergeb­nissen filtern will, damit Nutzer diese nicht mehr finden. Doch auch der Erfolg dieser Maßnahme ist frag­lich, denn Nutzer könnten womög­lich eben­falls Alter­nativen verwenden.

Gegen eine direkte Nutzung von Werbe­blo­ckern in Webbrow­sern geht YouTube bereits mit verschie­denen Maßnahmen vor. So erschien in den vergan­genen Monaten ein Hinweis beim Öffnen von YouTube, dass die weitere Nutzung bei Instal­lation von Werbe­blo­ckern unter­bunden wird. Zusätz­lich gibt es nun offenbar weitere Maßnahmen, in denen von einer deut­lich lang­sameren Geschwin­dig­keit von YouTube mit aktivem Werbe­blo­cker berichtet wird.

Alter­nativen werden rar

Ganz grund­sätz­lich hat YouTube seinen Kurs gegen alter­native Apps und Werbe­blo­cker deut­lich verschärft. Entspre­chende Maßnahmen dürften in Zukunft fort­gesetzt werden. Es gibt somit keine Sicher­heit, dass Apps wie NewPipe oder Clipious dauer­haft funk­tio­nieren. Wer YouTube also sehr häufig verwendet und keine Werbung schauen möchte, muss mit einem kosten­pflich­tigen YouTube-Premium-Abo in den sauren Apfel beißen.

Dennoch bleibt die Kritik an Googles Preis­politik bei YouTube bestehen. So sind viele Nutzer in Deutsch­land augen­schein­lich nicht bereit, für den Dienst deut­lich über zehn Euro im Monat zu zahlen. Dieser Punkt ist sicher­lich nach­voll­ziehbar, denn abseits der unter­drückten Werbung bietet ein Premium-Abo nicht unbe­dingt viel Mehr­wert. Gerade deshalb bleibt der Kampf gegen Alter­native Apps für YouTube wohl auch in Zukunft ein Katz-und-Maus-Spiel.

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