Video-Streaming-Abo

Netflix mit Werbung: Start schon am 1. November?

Wer bereit ist, Anzeigen zu konsu­mieren, um güns­tiger an Netflix zu kommen, muss wohl nicht mehr lange warten. Für Werbe­trei­bende wird das Modell anschei­nend aber ziem­lich teuer.
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Bereits am 1. November soll das durch Werbung rabat­tierte Abon­nement von Netflix starten. Mehrere Nach­rich­ten­maga­zine haben diesen Termin von ihren Quellen erfahren. Sogar in Deutsch­land soll die vergüns­tigte Mitglied­schaft direkt verfügbar sein. Es sei Netflix wichtig, sein Angebot vor dem Konkur­renten Disney+ zu veröf­fent­lichen. Letzt­genannter Strea­ming-Dienst hat sein werbe­finan­ziertes Abon­nement für den 8. Dezember geplant. Die Anzeigen werden von Netflix und Micro­soft ab nächster Woche verstei­gert. Netflix geht davon aus, bis zum Jahres­ende 500.000 Abon­nenten die Werbe-Version haben.

Reklame-Netflix könnte Anfang November kommen

Demnächst günstiger mit Werbung: Netflix Demnächst günstiger mit Werbung: Netflix
Andre Reinhardt
Wie viele andere Video-Strea­ming-Anbieter inves­tiert auch Netflix Unsummen in die Produk­tion exklu­siver Filme und Serien. Das wirkte sich bislang durch unlieb­same Preis­erhö­hungen auf die Konsu­menten aus. Eine weitere Möglich­keit sind werbe­finan­zierte Abo-Modelle. Dass ein solches vom US-ameri­kani­schen Unter­hal­tungs­kon­zern geplant ist, war genauso wie die poten­ziellen Preise bereits zuvor bekannt. Jetzt haben sowohl das Wall Street Journal als auch Variety unab­hängig vonein­ander durch ihre Quellen weitere Details erfahren. Die beiden Nach­rich­ten­maga­zine nennen den 1. November als Launch-Termin für das Netflix mit Werbung.

Der Dienst soll ab dem genannten Datum in Deutsch­land, Frank­reich, Groß­bri­tan­nien, den USA und Kanada verfügbar sein. Seinen Anzei­gekunden teilte Netflix mit, dass bis zum Jahres­ende rund 500.000 Mitglieder die Reklame-Fassung besitzen. Wie außerdem bekannt ist, gibt es vier Minuten Werbung pro eine Stunde Inhalt. Gegen­über Golem stellte der Strea­ming-Konzern klar:

"Wir befinden uns noch in der Anfangs­phase der Entschei­dung, wie wir eine preis­güns­tigere, werbe­finan­zierte Stufe einführen wollen, und es wurden noch keine Entschei­dungen getroffen"

Für Anzei­gen­käufer wird es teuer

Vom 5. September bis 30. September haben Inter­essenten die Möglich­keit, ihre Teil­nahme am Ad-Programm zu bestä­tigen. Die teil­neh­menden Agen­turen müssen einer Mindest­ver­pflich­tung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar an jähr­lichen Werbe­aus­gaben zustimmen. Netflix und Micro­soft stellen sich bei der Auktion 65 US-Dollar pro Tausend Anzeige-Aufrufen vor. Eine sport­liche Summe. Gängig sind Preise unter­halb von 20 US-Dollar pro Tausend Anzeige-Aufrufen. Ein Anzei­gen­käufer meinte bereits, dass die Firmen diese Kosten nicht durch­bekommen. „Bei allem über 20 US-Dollar würden die Inter­essenten abwarten und erst andere Werbe­trei­bende in den Pool hinein­waten lassen.“

Trotz entspre­chendem Abon­nement bleiben manche Netflix-Inhalte werbe­frei.

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