Moto

Hello Moto - Lenovo-Smartphones sind passé

Der chinesische Her­steller von Computern und Smart­phones Lenovo will anscheinend keine Smart­phones mehr unter dem Marken­namen Lenovo heraus­bringen. Anstelle dessen sollen die Smart­phones nur noch unter dem Namen Moto vermarktet werden.
Von David Rist

Ein Model hält ein Lenovo Smartphone der Moto-Serie. Alle Lenovo Smartphones heißen künftig Moto
Bild: dpa
Wie das auf den asiatischen Raum bezogene Online-Magazin Campaign berichtete, ändert der chinesische Computer­konzern Lenovo seine Vermarktungs­strategie im Bereich der Smart­phones. Dem Bericht zufolge, soll es in Zukunft keine Smart­phones mehr unter dem Namen Lenovo oder Vibe geben. Dieser Schritt wäre ein Eingeständnis, dass die Übernahme von Motorola Mobility im Jahr 2014 nicht so gut funktioniert hatte als erhofft, berichtet Campaign weiter.

Lenovo hatte Motorola Mobility vor über drei Jahren von Google für vergleichs­weise günstige 2,9 Milliarden Dollar erworben. Damit wollte man der eigenen Mobilfunk-Sparte neues Leben ein­hauchen, ist bisher allerdings zwei­gleisig gefahren. Vor allem in Europa und den USA hatte man Smart­phones unter der Marke Moto vertrieben, während in Asien Smart­phones auch unter dem eigentlichen Firmen­namen Lenovo sowie der selbst kreierten Marke Vibe verkauft wurden. Vibe sollte ursprünglich eine Marke werden, unter deren Namen keine Oberklasse-Smartphones vertrieben werden sollten.

Auch personelle Umstrukturierungen

Lenovo-CEO Yang Yuanqing Lenovo-CEO Yang Yuanqing
Bild: dpa
Dass nun alle Smart­phones unter dem Marken­namen Moto erscheinen sollen, klingt auch für Außen­stehende sinnvoll. Es bleibt allerdings nicht nur bei einer Umstrukturierung in der Vermarktungs­strategie. Auch personell soll es laut dem Online-Magazin Campaign Veränderungen geben. So soll es sowohl Umstrukturierungen im Bereich des Mobile-Sektors geben, als auch drei neue Manager für den Konzern. Diese kommen von Intel, Alcatel-Lucent und Microsoft. Sie sollen dem Konzern nach eigenen Aus­sagen dabei helfen, "eine Kunden-orientierte Firma mit dem Fokus auf Geräte mit künstlicher Intelligenz und Cloud-Services" zu werden.

Zwar konnte das Geschäft mit Smart­phones und Tablets zuletzt ein gutes Wachstum von etwa 20 Prozent von Quartal zu Quartal verzeichnen, das Wachstum der Smart­phone-Verkäufe wäre aber eher moderat, erklärte Lenovo-CEO Yang Yuanqing. Das Kern­geschäft von Lenovo sind noch immer herkömmliche Computer und Laptops, die etwa 70 Prozent des jährlichen Umsatzes ausmachen. Wobei herkömmlich bei Lenovo relativ ist, denn auch im Bereich der Convertibles mischt der chinesische Computerhersteller mit. So wurden beispielsweise erst vor kurzem Details zum Lenovo Miix 720 enthüllt.

Schlagwörter