HTC 10 Evo

HTC 10 Evo: Android Nougat und kein Klinken-Anschluss

Der taiwanesische Hersteller HTC hat ein neues Smart­phone angekündigt: Das HTC 10 Evo mit 5,5 Zoll Display kommt ab Werk mit der neuesten Android Version 7.0 Nougat und bietet keinen herkömmlichen Klinken-Anschluss.
Von David Rist

Das HTC 10 Evo von vorne und von hinten. Das HTC 10 Evo ist der Farbe Gun Metal
Bild: HTC
Obwohl auch beim neuesten HTC der Fokus unter anderem wieder auf dem mobilen Musik­genuss liegt, spendiert der Hersteller dem HTC 10 Evo keinen Klinken-Anschluss zum An­schließen von Kopf­hörern. Damit folgen die Taiwanesen beispiels­weise Apple oder Motorola, die beide ebenfalls durch den fehlenden Klinken-Anschluss für Auf­sehen sorgten. Ein Kopfhörer­anschluss ist allerdings immer noch vorhanden, besser gesagt ein USB-C-Anschluss, der die Ver­bindung zu den mit­gelieferten adaptiven Ohr­hörern herstellt.

HTC 10 Evo

Die In-Ear-Kopf­hörer des HTC 10 Evo können sich laut Hersteller der Umgebung anpassen. Im Grunde scheint es sich dabei um sogenannte Noise-Canceling-Kopfhörer zu handeln. Diese können in der Tat laute Umgebungs­geräusche ausblenden, mit Hilfe von Anti-Schall. Dazu nimmt der Kopf­hörer mit einem winzigen Mikro­fon die Umgebungs­geräusche auf und erzeugt auf Wunsch den entsprechenden Gegen­schall, der die eigentliche Schall­welle auslöscht. Ein interessantes Feature für Musik­fans, dass gegebenen­falls über den fehlenden Klinken-Anschluss und den ebenfalls fehlenden Adapter zum An­schluss eines herkömmlichen Kopf­hörers hinweg­trösten kann.

Zudem gibt der Her­steller an, dass die neuen Ohr­hörer nicht nur Umgebungs­geräusche unter­drücken können, sondern sich auf dem Ohr des Trägers anpassen. Dazu misst der Kopf­hörer vermutlich ebenfalls mittels Schall­wellen das Ohr des Nutzers aus und passt sich dann der dort herrschenden Akustik an.

Snapdragon 810 hat nicht den besten Ruf

Das HTC 10 Evo von vorne und von hinten. Das HTC 10 Evo ist der Farbe Gun Metal
Bild: HTC
Zwar ist die Hard­ware des HTC 10 Evo alles andere als schlecht, aber wirklich aktuell ist sie eben auch nicht. Zumindest der Prozessor ist schon ein wenig betagt: Der Snapdragon 810 von Qualcomm ist bereits zwei Jahre alt und hatte in der Vergangen­heit durch Hitze­probleme auf sich aufmerksam gemacht. So häuften sich beispiels­weise angeblich vom Snapdragon 810 verursachte Hitzeprobleme beim Sony Xperia Z3+. Das HTC 10 Evo von vorne und von hinten. Das HTC 10 Evo in der Farbe Pearl Gold
Bild: HTC
Ähnlich ging es LG mit dem G3, allerdings konnten die Hitze­probleme dort durch ein Firmware-Update behoben werden. Es wäre also nahe­liegend, dass HTC nun von Anfang an dafür gesorgt hat, ob hard- oder software­seitig, dass es beim HTC 10 Evo nicht zur Über­hitzung des Prozessors kommt. Die Kollegen von Golem haben in einem ersten Test aller­dings gegen­teilige Erfahrungen gemacht.

Leistungsstark, aber kein Flaggschiff

Das HTC 10 Evo von hinten. Die Kamera des HTC 10 Evo löst mit 16 Megapixel auf
Bild: HTC
Unterstützt wird der Achtkern-Prozessor von drei Gigabyte Arbeits­speicher. Der interne Speicher ist 32 Gigabyte groß und kann per microSD Karte auf bis zu zwei Terabyte erweitert werden. Die Kamera des HTC 10 Evo löst mit 16 Mega­pixel auf und bietet einen optischen Bild­stabilisator. Ganz im Gegen­satz zur Front­kamera mit acht Mega­pixel, die ohne Bild­stabilisator auskommen muss. Die Schnapp­schüsse lassen sich über das 5,5 Zoll große IPS-Display in QHD betrachten, welches durch Gorilla Glass 5 geschützt wird. Unter dem Display sitzt der Finger­abdruck­scanner.

Der Akku des HTC 10 Evo ist mit 3.200 mAh verhältnis­mäßig stark und sollte auch Power-Usern für einen ganzen Tag genügen. Aus­tauschen lässt sich der Akku leider nicht, er ist fest im Unibody-Gehäuse des HTCs verbaut. Dieses besteht aus Aluminium und soll laut HTC besonders stabil sein. Zudem ist das Gerät nach Schutzart IP57 spritz­wasser- und staub­geschützt. Auch kürzere Tauch­gänge soll das HTC 10 Evo überstehen, wenn­gleich der Her­steller empfiehlt das Smart­phone nicht absichtlich baden gehen zu lassen. Wer also Lust auf Unterwasser­fotografien mit dem HTC 10 Evo hat, sollte sich nach einer wasserfesten Handy-Hülle umsehen.

Das HTC 10 Evo wird voraus­sichtlich ab Dezember bei Saturn und Media Markt für rund 580 Euro zu haben sein. Im Januar soll der freie Verkauf im Fach­handel folgen. Wer sich für das HTC 10 Evo interessiert, sollte sich unbedingt auch das HTC 10 ansehen. Das HTC 10 ist geringfügig kleiner und teil­weise etwas günstiger zu haben. Hier lesen Sie unseren Test des HTC 10.