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Ion unter Linux

Von Patrick

Mit dem Chipsatz Ion der Firma Nvidia lässt sich die Leistung des Atom Prozessors von Intel deutlich erhöhen. Dies gilt vor allem, wenn umfangreiche Grafikleistung, beispielsweise für HD-Videos oder Spiele, aber auch für Animationen gefordert ist. So seien nach Herstellerangaben 1080p HD-Videos mit 7.1 Surround Sound in der Wiedergabe kein Problem für die Hardware. Während bisher vor allem der Einsatz auf Windowssystemen eine Rolle spielte, kommen zur Zeit nach und nach auch Linux-basierte Geräte mit dem Ion Chipsatz auf den Markt. Wievel leistet die Ion-Technologie mit dem Atom Prozessor unter Linux?

Phoronix.com testete dazu unter anderem die Wiedergabeleistung von 1080p HD Video auf mehreren Nettops mit Ubuntu-Linux. Die Ergebnisse waren für die Ion Technologie sehr zufriedenstellend. So konnte ein Zareason Nettop mit Intel Atom 230 Prozessor und drei GB Hauptspeicher das Video abspielen, ohne die CPU besonders stark zu belasten. Auch bei einfacherer Hardware, einem Nettop auf Basis des Jetway NC92 Motherboards mit Intel Atom 230, Intel 945, zwei GB DDR2-RAM, konnte bei gleicher Konfiguration eine akzeptable Leistung in der Video-Wiedergabe erzielt werden.

Insbesondere bei der zweiten Lösung war die Auslastung der CPU aber recht hoch. Das kommt unter anderem daher, dass X-Video als Ausgabeprogramm genutzt wurde. Dieses Programm verteilt die Arbeit schwerpunktmäßig auf die CPU, anstelle auf die GPU. Zwar hat Intel ein anderes Ausgabeprogramm in Ausssicht gestellt, dieses braucht aber noch eine Weile. Das System mit ION-Chipsatz war unter Linux signifikant performanter als die Hardware mit dem Intel 945-Chip.

Aber nicht nur bei der Wiedergabe von Video-Dateien, auch in der Darstellung von Computerspielen hat der Chipsatz von Nvidia die Nase gegenüber dem Intel-Produkt klar vorn. Bei gleichen Konfigurationen wurden hierfür unter anderem Quake Wars, Doom 3 v1.3.1 und Lightsmark v2008 getestet. Während Doom beide Chipsätze an ihre Grenzen bringt und auch bei niedrigster Auflösung mit unter 20 Frames in der Sekunde auch unter Ion nicht spielbar ist, laufen Qake Wars und Lightsmark auf beiden Systemen unterschiedlich gut.

Beide Spiele waren mit Ion spielbar, wobei auch bei Quake Wars die Framerate in den höheren Auflösungen zu wünschen übrig ließ. Die Nvidia-GPU erwärmt sich hierbei zwar auf bis zu 55°C, hält diese Temperatur aber und läuft stabil. Die Frameraten waren beim Ion im Vergleich zum Intel 945 unter Linux wesentlich – zum Teil bis zu drei Mal – besser. Ähnliche Ergebnisse lieferten Tests mit Spielen wie World of Padman v1.2, Open Arena v0.8.1 oder Urban Terror v4.1. Während Intels Chipsatz 945 schon bei niedrigen Auflösungen ordentlich schwitzt und strauchelt, bleibt Nvidias Ion bis den mittleren Auflösungsbereich bei den Spielen leistungsfähig.

Das Fazit fällt entsprechend deutlich aus. Sowohl bei der Wiedergabe von Videos, als auch im Bereich Spiele ist Nvidia Ion dem Intel 945 deutlich voraus. Teilweise wird so auch unter Linux die vielfache Leistung bei gleichem Intel Atom 230 Prozessor erreicht.

<via phoronix.com> [Bild: phoronix.com]