Einzelkämpfer

Kartellamt: Kein Zusammenschluss im Kabelnetz

Fusion der drei größten Anbieter wird nicht genehmigt
Von Steffen Herget

Das Bundeskartellamt hat einer angedachten Fusion der drei größten deutschen Kabelanbieter Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW einen Riegel vorgeschoben. Wie bereits schon im Jahr 2004, als eine Übernahme durch Kabel Deutschland schon einmal abgelehnt wurde, ist das Kartellamt auch jetzt nicht willens, einem solchen Zusammenschluss zuzustimmen. Dies berichtet heute das Handelsblatt.

Die Entscheidung stößt bei den Kabelanbietern und ihren Investoren auf Unverständnis, sie sehen sich als regional begrenzte Netzbetreiber im Wettbewerb mit den bundesweit agierenden Anbietern von Internet, Telefon und TV über das Telefonnetz deutlich im Nachteil. Außerdem gefährde die Ablehnung des Kartellamts die Breitbandstrategie der Bundesregierung, die ohne Kabelnetzbetreiber nicht umzusetzen sei, so KDG-Chef Dr. Adrian von Hammerstein. Der Investor Providence, der hinter Kabel Deutschland steht, spielt in Gedanken nun mit einem Börsengang des Unternehmens, will aber eine Erholung der Weltwirtschaftslage abwarten.

Währenddessen geht der Ausbau des Angebots der drei Konzerne weiter voran. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia wird im laufenden Jahr 99 weitere Städte und Gemeinden mit Breitband-Internet und Triple Play versorgen. Das verkündete der Anbieter heute und gibt an, damit 92 Prozent aller Kabelanschlüsse und 70 Prozent aller Haushalte in Hessen und Nordrhein-Westfalen mit schnellem Internet versorgen zu können. Kabel Deutschland wird wie berichtet in Kürze mit einem eigenen Mobilfunk-Angebot auf den Markt kommen.