Im Blick

Ein PC, mehrere Monitore: Was beim Anschluss zu beachten ist

Von VGA, DVI und HDMI über das Aufrüsten der Anschlüsse und Treiber
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Ein PC, mehrere Monitore: Was beim Anschluss zu beachten ist Mehrere Monitore im Büro der Strombörse EEX
Bild: dpa
Mails, Internet und dann noch die Textverarbeitung - meist sind auf dem Rechner gleich mehrere Fenster geöffnet. Das mühsame Hin- und Herklicken können sich Nutzer sparen, indem sie zusätzliche Monitore verwenden. Es lassen sich allerdings nicht an jeden Computer beliebig viele Monitore anschließen. Wer mehr als ein zusätzliches Display verwenden will, muss in der Regel aufrüsten.

Durch den Boom der Notebooks waren die Verkaufszahlen von Monitoren in den vergangenen Jahren rückläufig. Doch seit kurzem steigen die Absatzzahlen wieder, teilt der IT-Verband Bitkom mit. Einer der Gründe dafür: Immer mehr Besitzer mobiler Computer kaufen einen externen Monitor für die Arbeit am Schreibtisch. Das bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass Anwender unterschiedliche Inhalte gleichzeitig vor sich haben, ohne die Fenster hin- und herzuschieben: Während sie beispielsweise am großen Monitor einen Text schreiben, behalten sie auf dem Display des Notebooks eingehende Mails und den Liveticker vom Fußballspiel im Blick.

Zwei Varianten der Verwendung: Was soll gezeigt werden?

Ein PC, mehrere Monitore: Was beim Anschluss zu beachten ist Mehrere Monitore im Büro der Strombörse EEX
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Bei der Verwendung zusätzlicher Bildschirme gibt es zwei Varianten: "Entweder kann man zusätzliche Monitore nutzen, um denselben Inhalt noch einmal darzustellen - etwa für Powerpoint-Präsentationen", erklärt Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest aus Berlin. "Oder man verteilt die Inhalte auf mehrere Monitore, was aber unterschiedliche Anforderungen an die Grafikkarte stellt und einen höheren Rechenaufwand mit sich bringt." Die Grafikkarte müsse schließlich für jeden Monitor separat berechnen, was zu sehen sein soll. "Soll hingegen derselbe Inhalt auf mehreren Monitoren dargestellt werden, muss das nur einfach berechnet werden." Vervielfachen lassen sich die Bildinhalte beispielsweise mit Hilfe eines Splitters für den HDMI- oder DVI-Anschluss.

Wer verschiedene Bilder auf den Monitoren sehen will, braucht auch mehrere Anschlüsse. Eine simple Onboard-Grafikkarte bietet dafür meist nur reduzierte Möglichkeiten. "In der Regel kann man da aber zumindest einen zusätzlichen Monitor anschließen", sagt Lorenz. Mehr Displays brauchen, je nach der gewünschten Anzahl an Monitoren und den Möglichkeiten des Rechners, auch mehr Karten. Nötig ist das nicht nur wegen der Anschlüsse, sondern auch wegen der zusätzlichen Rechenleistung - vor allem, wenn der Nutzer an den verschiedenen Monitoren nicht nur surft und tippt, sondern zum Beispiel Bilder bearbeitet oder grafisch aufwendige Spiele zockt.

VGA, DVI, HDMI: Die Tücke mit den Anschlüssen

Grafikkarten haben in der Regel zwei oder mehr Buchsen, um Bildschirme oder Projektoren anzuschließen. Bei den Anschlüssen selbst gibt unterschiedliche Varianten: Gerade ältere PCs verfügen noch über einen analogen VGA-Anschluss. Mit dem Aufkommen der TFT-Monitore setzten sich allerdings digitale Verbindungsarten wie DVI, HDMI oder UDI immer weiter durch. Anders als VGA arbeiten diese auf rein digitaler Ebene und können so Umwandlungsverluste vermeiden – eine bessere Bildqualität ist häufig die Folge. Apple hingegen verwendet mit den Display-Ports oder Thunderbolt-Anschlüsse seine ganz eigenen Verbindungen.

In der Theorie lassen sich ab Windows Vista bis zu acht externe Monitore an einem PC betreiben, wobei Experten häufig zu einem Anschluss von maximal sechs Bildschirmen raten. Apple ermöglicht bei seinen aktuellen MacBooks den Anschluss von zwei externen Monitoren über Thunderbolt. Die flüssige und fehlerfreie Darstellung hängt jedoch vom jeweiligen Treiber ab. Hier sollte stets der aktuelle Treiber des Grafikkarten-Herstellers installiert sein.

Mehrere Monitore am Laptop betreiben

Im Vergleich zu Desktop-PCs haben Laptops allerdings einen Nachteil: Sie lassen sich nicht so problemlos und umfangreich nachrüsten. Doch auch bei tragbaren Computern hat man unterschiedliche Möglichkeiten, mehr als einen externen Monitor anzuschließen - vor allem über die USB-Ports. Hierbei werden sogenannte USB-Grafikkarten via USB mit dem Notebook verbunden und ermöglichen so den gleichzeitigen Anschluss mehrerer Monitore via DVI, HDMI etc. Pro USB-Port kann ein Adapter angeschlossen werden, auch die Verbindung über Docking-Stationen ist in den meisten Fällen möglich.

Eine weitere Alternative sind externe Displays, die sich direkt per USB mit dem Notebook verbinden lassen. Solche USB-Monitore benötigen spezielle Treiber, die den Bildschirminhalt auf dem Laptop erkennen, die Informationen komprimieren und sie über USB zum Monitor senden. Bei diesem Vorgang kann es unter Umständen zu einer nicht ganz flüssigen Wiedergabe kommen.

Was ganz grundsätzlich die Anschaffung zusätzlicher Monitore betrifft, hat Warentester Lorenz noch einen Tipp: "Wenn möglich, sollte man auf denselben Hersteller und dasselbe Modell zurückgreifen, weil sich sonst die Farbdarstellungen der Monitore unterscheiden können", sagt der Warentester. "Und das kann bei der Arbeit am Computer sehr störend sein."