Newsletter 37/02

12.09.2002
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 12.09.2002 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Call by Call im Ortsnetz: Wird es wirklich billiger?
  2. Tele2: Ab Oktober wieder ohne Einwahlentgelt, aber generell im Minutentakt
  3. Neues bei OneTel: Tarife und Taktungen geändert
  4. Rapid Link stellt Call-by-Call-Geschäft ein
  5. Telekom: SMS im Festnetz jetzt auch als E-Mail
  6. GMX wird Internetprovider
  7. Netcologne mit ISDN- und DSL-Neukundenoffensive
  8. E-Plus beendet Einführungsaktion für i-mode
  9. o2: LOOP-Mailbox für einige Kunden kostenlos
  10. Talkline: Neuer GPRS-Tarif für D1-Kunden
  11. Alles "Fair": Victorvox mit neuer Tarifstruktur
  12. Einstellung des operativen Geschäftes DLC new media - der Anfang vom Ende?
  13. MobilComs düstere Zukunft
  1. Call by Call im Ortsnetz: Wird es wirklich billiger?

    Die Bild-Zeitung meldete vorgestern, dass im Ortsnetz ein Preisrutsch bevorsteht. Bis zu 75% solle es günstiger werden. Diese Meldung darf jedoch in den Bereich der Fabel beziehungsweise Sensationslust verwiesen werden. Denn erstens ist nicht klar, bei wie vielen Anbietern Call-by-Call im Ortsnetz überhaupt funktionieren wird, und zweitens gibt es durchaus Fälle, bei denen man mit Call-by-Call im Ortsnetz kräftig draufzahlt.

    Das erste Problem ist das Gesetz selber, auf das man sich im Vermittlungsausschuss geeinigt hat: Es schreibt vor, dass nur solche Alternativ-Anbieter Ortsgespräche anbieten dürfen, die in der jeweiligen Stadt oder in deren unmittelbaren Nähe eine Netzzusammenschaltung mit der Deutschen Telekom betreiben. Eine solche ist in den Großstädten wie Hamburg oder Berlin in der Regel vorhanden. Bei kleineren Städten wie Leipzig oder Kassel wird es hingegen schon problematisch. Die Folge: Viele Call-by-Call-Anbieter werden Ortsgespräche nicht flächendeckend anbieten können. In großen Städten wird es somit mindestens 10 bis 15 Anbieter für Ortsgespräche geben, in kleinen Städten aber vielleicht nur drei oder vier. Wer in der falschen Stadt die falsche Vorwahl wählt, kommt dann nicht durch, oder das Gespräch wird doch wieder über die Deutsche Telekom vermittelt.

    Die Deutsche Telekom wird darüber hinaus versuchen, das Gesetz so weit wie möglich zu ihren Gunsten auszulegen. Die Folge könnte sein, dass alternativen Anbietern die Zuführung von Ortsgesprächen erst einmal komplett verwehrt wird. Dann muss die Regulierungsbehörde eine formelle Zusammenschaltungsanordnung erlassen, die anschließend in fast schon gewohnter Manier von den Gerichten überprüft werden muss, wenn die Telekom klagt. Bis Rechtssicherheit herrscht und alle alternativen Anbieter auch Ortsnetz-Zugang haben, sind dann ein bis zwei Jahre vergangen.

    Einige Anbieter werden zusätzlich investieren müssen, um die Gesetzesauflagen zu erfüllen. Solche Kosten werden in der Regel auf den Endkunden umgelegt. Die paradoxe Folge: Ortsgespräche könnten sogar teurer angeboten werden, als Ferngespräche oder Telefonate in benachbarte Länder.

    Aber auch sonst ist der große Preisrutsch nicht zu erwarten. Über 0190-0 werden bereits seit etwa einem Jahr Ortsgespräche angeboten. Zwar verlangt der günstigste Anbieter zur Zeit nur 1,5 Cent pro Minute in der Nebenzeit, doch handelt es sich um ein befristetes Sonderangebot. Hinzu kommt, dass gerade die günstigsten Anbieter oft die Ansage mit den "Leitungsüberlastungen" haben, und man dann doch auf teurere Firmen ausweichen muss. Damit bewegt man sich dann aber im Bereich zwischen 2 und 3 Cent pro Minute.

    Die Deutsche Telekom verlangt im Ortsbereich in der günstigsten Zeit hingegen nur 1,5 Cent pro Minute, und das ohne Verfügbarkeitsprobleme. Wer also zur Nebenzeit Call-by-Call für Ortsgespräche verwendet, riskiert, deutlich draufzuzahlen. Einziger Nachteil der Telekom: Wegen der Abrechnung in 6-Cent-Einheiten zahlt man während der günstigen Zeit ab 21 Uhr immer für mindestens 4 Minuten - auch dann, wenn man nur wenige Sekunden telefoniert.

    Damit sind die Alternativ-Carrier, die ohne Verbindungsentgelt im Minutentakt abrechnen, in der Nebenzeit bei kurzen Gesprächen günstiger, bei langen hingegen teurer als die Deutsche Telekom. Viel Geld lässt sich so nicht sparen, denn man wird immer wieder mal den falschen Anbieter erwischen.

    Zur Hauptzeit sieht die Rechnung etwas anders aus, hier kann man auch bei langen Gesprächen ca. 1 Cent bis maximal 2 Cent pro Minute sparen. Doch wer optimal sparen will, muss sich immer wieder neu über die günstigsten Angebote orientieren, und so manche "Leitungsüberlastung" in Kauf zu nehmen. Da für Geschäftskunden die Formel "Zeit = Geld" gilt, werden diese sich genau überlegen, ob sich der Einsatz der Sparvorwahlen im Ortsbereich lohnt.

  2. Tele2: Ab Oktober wieder ohne Einwahlentgelt, aber generell im Minutentakt

    Zwiespältige Neuigkeiten gibt es bei Tele2. Dieser Anbieter wird zum 1. Oktober die Einwahlentgelte abschaffen und die Gesprächspreise für das angemeldete Call by Call leicht senken. In der Hauptzeit (Montag bis Freitag 7 bis 19 Uhr) kosten deutschlandweite Ferngespräche dann weiterhin 4 Cent pro Minute, das Einwahlentgelt von 2 Cent pro Verbindung entfällt. In der übrigen Zeit werden 1,95 Cent pro Minute berechnet.

    Gespräche zu den D-Netzen werden neu mit 19,99 Cent pro Minute tarifiert, in alle anderen deutschen Mobilnetze werden weiterhin 23 Cent berechnet. Es bleibt auch bei den 4 Cent pro Minute ins europäische Ausland. Auch hier und bei den Gesprächen in die Mobilnetze entfällt das bisherige Verbindungsentgelt von 4 Cent.

    Unerfreulich dagegen ist, dass Tele2 mit dem Ende des Einwahlentgelts auch das Ende der sekundengenauen Abrechnung einläutet. So werden ab 1. Oktober Gespräche in allen Tarifen im Minutentakt abgerechnet. Bisher galt dieser Takt nur für Call by Call. Kunden, die zum Beispiel einen Router oder Preselection nutzten, profitierten von der sekundengenauen Taktung.

  3. Neues bei OneTel: Tarife und Taktungen geändert

    OneTel hat in der vergangenen Woche die Tarife für eine Reihe von Auslandszielen im offenen Call by Call gesenkt. Darunter sind mehrere deutliche Tarifsenkungen wie zum Beispiel Indien für 44,40 Cent anstatt bisher 55,40 Cent pro Minute oder Türkei für 13,86 Cent anstatt bisher 21,8 Cent pro Minute.

    Zwar nimmt OneTel damit für einige Länder den ersten Platz unserer Tarifabfrage unter http://www.teltarif.de/tarife/call-by-call/deutschland/festnetz/fern/ ein, doch gibt es dabei einen großen Haken: Ab sofort gilt für alle Ziele im offenen Call by Call der Vier-Minuten-Takt, nicht nur für Gespräche ins Festnetz und zum Mobilfunk. Damit werden trotz der Tarifsenkungen vor allem kurze Gespräche über die 01086 teilweise deutlich teurer.

    Die Tarifsenkungen gelten auch für den Tarif OneTel.A, der Call by Call mit Anmeldung bietet. So kosten hier zum Beispiel Gespräche in die Türkei 14,80 Cent (vorher 21,80 Cent), nach Indien 46,26 Cent (statt 54,30 Cent) und nach Serbien 16,60 Cent (ehemals 19,70 Cent), jeweils pro Minute. Jedoch gibt es auch hierbei neben der Tarifsenkung einen Haken: Seit Freitag werden alle Gespräche bei OneTel.A nicht mehr im 60-Sekundentakt, sondern im 120-Sekundentakt abgerechnet.

    Eine weitere Änderung betrifft den Tarif OneTel.B. Hier wurden ebenfalls die Gesprächspreise in mehrere Länder gesenkt - zumeist auf ähnliches Niveau wie im offenen Call-by-Call.. Die Einwahl erfolgt auch über die 01086, nur ist eine Anmeldung erforderlich. Bei OneTel.B fällt zudem eine monatliche Grundgebühr von 3,99 Euro an. Der Vorteil wiederum ist, dass alle Gespräche im Minutentakt abgerechnet werden.

  4. Rapid Link stellt Call-by-Call-Geschäft ein

    Der Mannheimer Telekommunikationsanbieter Rapid Link stellt sein Call-by-Call-Angebot ein. Damit werden die Tarife rapid2u und rapid4me komplett gestrichen. Es wird kein alternatives Call-by-Call-Angebot geben.

    Ursprünglich wurde als Termin für die Abschaltung der 8. September genannt. Zur Zeit ist Call by Call jedoch noch möglich, mit einer Abschaltung ist allerdings jeden Tag zu rechnen.

    Besitzer eines Routers können die beiden Tarife weiterhin nutzen. Sie müssen ihren Router von der Einwahlnummer 01065 auf die Nummer 0800 0024240 umprogrammieren. Es sei jedoch nicht möglich, sich im normalen Call by Call über diese Nummer einzuwählen.

    Als Grund für die Abschaltung gibt Rapid Link eine Konzentration auf die Vermarktung von Pre-Selection-Anschlüssen an. Dies gilt sowohl für den Privat- als auch den Geschäftskunden-Bereich.

  5. Telekom: SMS im Festnetz jetzt auch als E-Mail

    Wer ein SMS-fähiges Festnetztelefon besitzt und im Netz der Deutschen Telekom telefoniert, kann Kurzmitteilungen seit kurzer Zeit auch als E-Mail verschicken. Somit sind über die Tastatur des Telefons auch alle E-Mail-Empfänger weltweit erreichbar. Zum Nachrichtenversand per E-Mail gibt man ins SMS-Textfeld zunächst die E-Mail-Adresse des Empfängers und anschließend - nach einem Leerzeichen - die gewünschte Nachricht ein.

    Die Nachricht wird an die netzinterne Rufnummer 8000 verschickt. Der Versand einer SMS innerhalb des Festnetzes kostet - auch als E-Mail - 7,7 Cent, in die Mobilfunknetze liegt der Preis bei 19,9 Cent. Wer sich bis zum Jahresende für den grundgebührfreien Festnetz-SMS-Service freischalten lässt, erhält 50 Gratis-SMS. Diese können sowohl für den Versand innerhalb des Festnetzes, als auch zu Handy-Teilnehmern genutzt werden.

    Informationen zum SMS-Versand ins Festnetz finden Sie auch unter http://www.teltarif.de/i/sms-festnetz.html .

  6. GMX wird Internetprovider

    Der Freemail- und Messaging-Anbieter GMX bietet ab Oktober auch eigene Internet-Zugänge an.

    Bei dem neuen Schmalbandtarif bezahlt der Nutzer rund um die Uhr ein Cent, ohne Einwahlentgelt und bei minutengenauer Taktung. Allerdings verlangt GMX eine Mindestnutzung von 10 Stunden pro Monat. Außerdem kann der Tarif nur mit einer speziellen Einwahlsoftware genutzt werden, welche Windows als Betriebssystem voraussetzt. Linux-Nutzer werden somit von vornherein ausgeschlossen.

    Zum anderen bietet gmx ab nächsten Monat auch DSL-Tarife an, die mit einem T-DSL-Anschluss der Deutschen Telekom genutzt werden können.

    Angeboten werden zwei volumenbasierte Tarife von 6,99 Euro bis 14,99 Euro sowie eine Flatrate für 29,99 Euro. Überschreitet der Nutzer das Transferlimit bei den Volumentarifen, fallen pro Megabyte faire 0,5 Cent an.

    Alle neuen Tarife sind ab dem 1. Oktober buchbar. Die Vertragslaufzeit beträgt generell 4 Wochen. Die Kostenkontrolle über das Transfervolumen soll durch einen Traffic-Check im Kunden-Account erfolgen.

    Die genauen Konditionen des jeweiligen Tarifes entnehmen Sie bitte unserer Meldung unter http://www.teltarif.de/s/s8809.html .

  7. Netcologne mit ISDN- und DSL-Neukundenoffensive

    Zur Gewinnung neuer Kunden startete der Kölner Regional-Carrier Netcologne in der letzten Woche eine zeitlich befristete Preisaktion. Wer beim Anbieter bis zum 31. Oktober einen ISDN-Anschluss beantragt, bezahlt ein Jahr lang eine Grundgebühr von 14,80 Euro statt 23 Euro. Der Aktivierungspreis für einen ISDN-Anschluss beträgt 25,60 Euro.

    Entscheidet man sich dagegen im gleichen Zeitraum für einen ISDN-Anschluss mit DSL, erlässt Netcologne die Anschlusskosten von 25,60 Euro und einen Monat den Grundpreis für den Zugang. Letzterer beläuft sich auf 33 Euro. Dieses Angebot gilt auch für Bestandskunden, die auf DSL umsteigen wollen. Jedem DSL-Nutzer wird außerdem kostenlos ein DSL-Modem zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zur Deutschen Telekom bieten die Kölner DSL mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1024 kBit/s. Eine Flatrate kostet 25 Euro pro Monat. Alternativ gibt es drei Call-by-Internet-Tarife, die das Surfen mit drei verschiedenen Bandbreiten bieten.

  8. E-Plus beendet Einführungsaktion für i-mode

    Seit März bietet E-Plus seinen Kunden i-mode an. Um i-mode nutzen zu können, braucht man das NEC-Handy N21i. Für die Nutzung von i-mode fällt ein Grundpreis von 3 Euro pro Monat und es gilt eine Mindestvertragslaufzeit von 6 Monaten.

    Zur Einführung senkte E-Plus das ursprünglich geplante Nutzungsentgelt von 1 Cent pro Kilobyte auf 0,1 Cent. Nach zahlreichen befristeten Aktionen verkündete E-Plus Mitte August, dass der Einführungspreis auf unbestimmte Zeit verlängert wird.

    Doch schon einen Monat später hat E-Plus seine Pläne geändert und teilte auf Nachfrage mit, dass die Aktion Ende September ausläuft. Wie die weitere Preisgestaltung aussehen wird, konnte uns E-Plus nicht mitteilen, bei Neuigkeiten werden wir Sie auf dem Laufenden halten. Eine Übersicht über die Entwicklung von i-mode finden Sie in unserem News-Bereich: http://www.teltarif.de/arch/2002/kw37/s8806.html

  9. o2: LOOP-Mailbox für einige Kunden kostenlos

    Einige o2 LOOP-Kunden können derzeit ihre Mailbox kostenlos abrufen. Die entsprechenden Kunden wurden per SMS über die seit dem 1. September und noch bis zum 31. Oktober laufende Aktion informiert. Bei Kunden, die die SMS nicht erhalten haben, wird die Abfrage des mobilen Anrufbeantworters ganz normal berechnet.

    Hintergrund der Aktion ist nach Angaben der o2-Pressestelle, dass der Netzbetreiber Erfahrungen über das Nutzungsverhalten der User sammeln möchte, unter anderem auch im Hinblick auf die Einführung neuer Dienste oder neuer Features innerhalb der Mailbox.

    Ob es irgendwann möglicherweise dauerhaft und für alle Kunden einen kostenlosen mobilen Anrufbeantworter geben wird, ist derzeit offen. Bislang bietet auf dem deutschen Mobilfunkmarkt nur E-Plus seinen Kunden in den Professional-Tarifen eine kostenlose Mailbox an.

  10. Talkline: Neuer GPRS-Tarif für D1-Kunden

    Der Elmshorner Provider Talkline bietet seinen D1-Kunden jetzt einen interessanten GPRS-Optionstarif an, den es beim Netzbetreiber selbst in dieser Form nicht gibt. Kunden, für die der Tarif GPRS Profi (9,95 Euro zusätzliche Grundgebühr, 1 Megabyte Datenübertragung inklusive) zu klein und der GPRS Office-Tarif (39,95 Euro zusätzliche Grundgebühr, 20 Megabyte Inklusivvolumen) zu teuer ist, können bei Talkline nun auch einen GPRS Giga-Tarif bekommen.

    Das Angebot kostet 17,95 Euro im Monat zusätzlich. 4 Megabyte Datentransfer sind in der Grundgebühr enthalten. Danach kostet jeder Datenblock von jeweils 100 Kilobyte 23 Cent. Rechnerisch beträgt der Preis pro Kilobyte somit 0,23 Cent. Weitere Kosten, wie zum Beispiel eine Stunden- oder Tagespauschale, fallen nicht an.

  11. Alles "Fair": Victorvox mit neuer Tarifstruktur

    Victorvox hat seine Produktpalette komplett umgekrempelt: Seit Anfang dieser Woche gibt es die "Fair-Familie", die nach und nach alle anderen Victorvox-Tarife ersetzen soll. Die "neuen" Tarife sind den alten Tarifen bei genauem Hinsehen ziemlich ähnlich, beibehalten wird beispielsweise das sehr kurze Wochenende, das auf den Sonntag reduziert ist (Ausnahme: E-Plus) und der ungünstige 60/30-Takt bei den beiden Basic-Tarifen. Die sekundengenaue Abrechnung kostet 5,95 Euro pro Monat extra.

    Die neuen Tarife heißen "Fair Basic", "Fair SMS", "Fair Medium", "Fair Large" und "Fair Business". Tarifdetails finden Sie in unserer Meldung http://www.teltarif.de/s/s8805.html . Die umfangreiche Tarifaufnahme wird in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.

    Neu ist auch die Online-Rechnung: Wer auf die Papierrechnung verzichtet, bekommt auf seine Mobilfunkrechnung jeden Monat 30 Cent gutgeschrieben.

    Alles in allem ist es erfreulich, dass Victorvox das Angebot nun auf ein wieder überschaubares Angebot reduziert; die Krefelder Tarif-Kreateure haben vermutlich selbst nicht mehr ganz durchgeblickt. Wer noch einen der alten Victorvox-Tarife haben möchte, kann bis Ende September einen entsprechenden Vertrag abschließen, danach werden die bisherigen Angebote aus dem Programm genommen.

  12. Einstellung des operativen Geschäftes DLC new media - der Anfang vom Ende?

    DLC new media stellt ab sofort das operative Geschäft ein. Auf der Homepage des Kerpener Händlers www.handyberater.de [Link entfernt] wird als Grund "die aktuelle Situation bezüglich Quam" angegeben.

    Das heißt konkret, dass keine Kundenaufträge mehr akquiriert werden sollen. Für Kunden, die die Dienstleistungen des Unternehmens aktuell in Anspruch nehmen, gebe es keine Veränderungen. DLC new media hielte seine Dienstleistungen aufrecht und vertragliche Erstattungen z.B. im Bereich o2 und Vodafone würden planmäßig erfolgen. In einer E-Mail an die Reaktion wies der Geschäftsführer von DLC, Eduard Hilger, ausdrücklich darauf hin, dass sich das Unternehmen nicht in einem Insolvenzverfahren befinde und dies auch nicht anstrebe.

    Der Grund für das Vorgehen sei, dass Quam "berechtigte Forderungen seitens DLC nur teilweise erfüllt hat" und eine einvernehmliche Lösung nicht in Sicht sei. Dadurch sei die DLC zur Einstellung des operativen Geschäftes "quasi genötigt" worden.

    Daneben dürfte es noch andere Gründe für die Einstellung des Internet-Geschäfts geben. Nach dem Ende von Quam und der Ablehnung von o2, weitere von DLC vermittelte Aufträge anzunehmen, verbleibt kaum noch eine Möglichkeit, Verträge mit hohen Auszahlungen anzubieten. Natürlich könnte DLC weiterhin ganz normale Mobilfunkverträge mit Handy anbieten - doch bekommt man diese auch im Shop um die Ecke, zumeist auch mit besserem Service als bei DLC.

  13. MobilComs düstere Zukunft

    Vor viereinhalb Jahren der Star des jungen Call-by-Call-Marktes ("01019" für 19 Pfennig pro Minute), entwickelt sich MobilCom seit etwa einem Jahr zunehmend zum Problemfall. Der Erwerb einer UMTS-Lizenz und aggressive Pläne zur Expansion und zum Aufbau des Netzes haben viel Geld gekostet - zu viel, wie es jetzt den Anschein hat. Die Schulden drücken, und ohne Bürgschaften des Partners France Télécom ginge schon heute nichts mehr.

    Doch aus der Partnerschaft ist schon längst Feindschaft geworden, da Schmid auch dann noch an den alten Ausbauplänen festhielt, als France Télécom wegen eigener drückender Schulden die Investitionen zurück fuhr. Über ein halbes Jahr ist der Streit schon in den Medien, mit der Folge der Verunsicherung von Kunden, sinkenden Umsätzen und steigenden Verlusten.

    Und so wundert es nicht, dass France-Télécom-Chef Michel Bon Medienberichten zufolge darüber nachdenkt, das MobilCom-Engagement ganz aufzugeben. Die fast unweigerliche Folge für MobilCom wäre dann eine Insolvenz.

    Kommt es zum Bruch, wird von den hochfliegenden Plänen nichts mehr übrig bleiben. Denn die Suche nach einem Unternehmen, dass die rentablen Teile von MobilCom übernimmt und weiterführt, könnte schwierig werden. Die Deutsche Telekom, T-Mobile und Vodafone scheiden vermutlich aus kartellrechtlichen Gründen aus. E-Plus hätte zwar sicher Interesse an den Kunden von MobilCom, gehört aber zu KPN, die ebenfalls finanziell in der Klemme stecken, und sich zur Zeit keine großen Sprünge leisten können. o2 steht mit dem Partner British Telecom zwar besser dar, kann mit den MobilCom-Kunden aber nur etwas anfangen, wenn sie diese auf das eigene Netz umstellt. Zwar können ab 1. November Rufnummern auch zwischen den Netzen portiert werden, doch dürfte nur ein Teil der Kunden dem Netzwechsel zustimmen. Die UMTS-Lizenz wäre im Fall der Übernahme von MobilCom durch o2 ebenfalls abzuschreiben.

    Mit Sicherheit dürfte hingegen Debitel Interesse zeigen: Denn dahinter steht Swisscom, ein Tk-Unternehmen, dass sich klug herausgehalten hatte, als andere Unternehmen Milliarden über Milliarden in hochspekulative Projekte steckten. Unter anderem war Debitel bei der UMTS-Aktion in Deutschland ausgestiegen. So könnte wieder einmal der Volksmund recht behalten: "Wer zuletzt lacht, lacht am besten".


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