Zukunft ungewiss

Nokia: Verkauf der Handyfertigung denkbar

Nokia will Neuausrichtung offenbar beschleunigen
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der finnische Handyhersteller Nokia will sich wie gestern bereits berichtet vor dem Hintergrund des Umsatz- und Gewinneinbruchs schneller neu aufstellen und sich dabei zum Anbieter von Internet-Lösungen entwickeln. Wie Vorstand Anssi Vanjoki der Wirtschaftswoche laut Vorabbericht sagte, sei dabei sogar der Verkauf der Handyfertigung langfristig denkbar.

Nokia sei hinter den Entwicklungen von Apple, Google und des Blackberry-Herstellers RIM zurückgeblieben. "Wir waren auf die Angriffe nicht optimal vorbereitet, weil wir den dazu erforderlichen Umbau sicherlich zu langsam angegangen sind", sagte er.

Zwar sei dem Unternehmen bereits vor zwei Jahren klar gewesen, dass der Umbau keinen Aufschub dulde. "Doch erst die Wirtschaftskrise hat uns die Dringlichkeit vor Augen geführt", sagte der als potenzieller Nachfolger von Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo geltende Manager.

Mit Blick auf die Trennung von der Herstellung von Mobiltelefonen sagte er weiter: "Man soll nie nie sagen." Allerdings seien die Fabriken und das weltweite Logistiknetz wichtige Wettbewerbsvorteile, die man nicht aus der Hand geben sollte. "Noch bauen wir alle Handys selbst und sind unter anderem deshalb so erfolgreich, weil wir es schaffen, 500 Millionen Geräte pro Jahr in jeden Winkel der Welt zu transportieren", sagte er.