Verkauf

o2 trennt sich von 650 Mitarbeitern im Kundenservice

Grund dafür seien Überkapazitäten nach der HanseNet-Übernahme
Von Marc Kessler

o2 will drei seiner Callcenter outsourcen und sich damit von 650 seiner rund 2 600 Service-Mitarbeiter trennen. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Münchener Mobilfunk-Netzbetreiber auf Anfrage von teltarif.de. Künftig sollen die Callcenter an den Standorten Saarbrücken, Teltow und Duisburg von einem "strategischen Partner" betrieben werden, der nun per Ausschreibung gesucht wird.

o2 betont, die Mitarbeiter sollten weiterhin unter "guten Arbeitsbedingungen" bei dem neuen Betreiber arbeiten, Ziel sei ein "verantwortungsvoller Umgang" mit den (Ex-) Angestellten. "Die Kultur muss passen", so o2-Sprecher Roland Kuntze gegenüber unserer Redaktion. Das Unternehmen gibt sich "zuversichtlich, einen geeigneten Partner zu finden".

Der Hintergrund für die Maßnahme liegt in der Übernahme des Hamburger DSL-Anbieters HanseNet (Alice) durch Telefónica o2 Germany. Dadurch gebe es zuviele Kapazitäten im Kundenservice, so o2. "Diese freien Kapazitäten wollen wir nun sinnvoll nutzen", sagt Kuntze. Für die betroffenen Mitarbeiter heißt dies, dass sie unter einem neuen Arbeitgeber zwar weiterhin auch den o2-Kundenservice betreuen, aber auch zusätzliche Aufgaben übernehmen sollen. o2-Zentrale Die o2-Zentrale in München
Foto: o2

o2 reduziert auf vier Callcenter-Standorte

Ob die betroffenen Mitarbeiter mit Lohneinbußen zu rechnen haben, wollte o2 nicht beantworten. Man stehe aber im Kontakt mit den Betriebsräten, um weiterhin "faire Konditionen" sichern zu können. Künftig soll der o2-Kundenservice dann im wesentlichen über die Callcenter-Standorte in Nürnberg, Hamburg, Bremen und Rostock realisiert werden.