Durchgefallen

Online-Einkauf: Viele Shops mit Rechtsverstößen

Überprüft wurden mehrere hundert europäische Elektronik-Webshops
Von ddp / Marc Kessler

Das Internet ist mitunter ein Schnäppchen-Eldorado: Gerade der Kauf von Unterhaltungselektronik und Computern erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mit einer aktuellen Untersuchung machen die EU-Kommission und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) jedoch auf Risiken des Einkaufs per Mausklick aufmerksam. Überprüft wurden europaweit über 350 Websites von Elektronikanbietern - darunter auch die bekanntesten, die allerdings bis auf Ausnahmen nicht namentlich genannt werden.

55 Prozent der Shopping-Websites mit Verstößen

Das Ergebnis: 55 Prozent der Seiten, auf denen Computer, Handys, Spielkonsolen und MP3- oder Video-Player angeboten werden, weisen Regelverstöße auf. Konkret handelt es sich laut der Studie um irreführende Angaben über die Rechte des Verbrauchers, undurchsichtige Preisangaben und fehlende Detailangaben zur Identifizierung des Händlers.

Meglena Kuneva, die für Verbraucherpolitik zuständige EU-Kommissarin, sagt: "Nach unseren Feststellungen ziehen mehr als die Hälfte der Online-Händler für Verbraucherelektronik die Konsumenten regelrecht über den Tisch." Auf die Untersuchung folgt eine Phase der Rechtsdurchsetzung in 26 EU-Staaten.

Bei 21 der in Deutschland untersuchten 29 Webseiten gab es den Verdacht auf Rechtsverstöße, 14 Seiten weisen laut BVL Mängel bei der gesetzlich geforderten Widerrufsbelehrung auf. Im sogenannten Fernabsatz erworbene Güter können innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden.