unflexibel

webOS: Handy nach Aktivierung mit "falscher" SIM fast wertlos

Landes-Einstellungen lassen sich nicht nachträglich rückgängig machen
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Palm Pixi Plus Palm Pixi Plus
Foto: Palm/HP
Seit eineinhalb Jahren sind Smartphones mit dem webOS-Betriebssystem auf dem deutschen Markt erhältlich. Bislang erfreuten sich die Handys mit Namen wie Palm Pre und Palm Pixi keiner so großen Beliebtheit wie erwartet. So wurde Palm im vergangenen Jahr von HP übernommen, das für dieses Jahr mit neuen Smartphones und einem ersten Multimedia-Tablet einen Neustart plant.

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Palm Pixi Plus Palm Pixi Plus
Foto: Palm/HP
Für ein seit Verkaufsstart des ersten webOS-Telefons bestehendes Problem gibt es bis heute keine Lösung: Wer sein Handy nicht mit der "richtigen" SIM-Karte aktiviert, erhält unter Umständen einen nur eingeschränkt nutzbaren AppStore. Dafür gibt es, wie der Palm/HP-Support auf Anfrage bestätigte, nachträglich keine Lösung mehr.

Falsche SIM-Karte = falscher AppStore

Beispielsweise werden Palm Pre, Palm Pre Plus und Palm Pixi Plus in Österreich und in der Schweiz nicht offiziell verkauft. Interessenten greifen in der Regel zu einem aus Deutschland importierten Gerät, dass die auch in den Nachbarländern gebräuchliche QWERTZ-Tastatur an Bord hat. Erfolgt die Erstaktivierung des Smartphones mit einer österreichischen oder schweizerischen SIM, so steht der App Catalog für den "Rest der Welt" zur Verfügung.

Zu einem ähnlichen Effekt kann es jedoch auch mit deutschen Betreiberkarten kommen, wenn Palm bzw. HP die jeweilige Karte nicht kennt. Aktiviert man ein webOS-Smartphone mit einer vistream-SIM, so steht ebenfalls nicht der deutsche Software-Shop zur Verfügung, sondern der App-Laden für den Rest der Welt, der keine Bezahl-Software bietet und bei dem auch einige kostenlose Programme fehlen.

Kundenbetreuung: "Verwenden Sie eine Vertragskarte von o2 oder Vodafone"

Der Support des Herstellers Palm bestätigte, dass es die sicherste Lösung sei, das Handy mit einer Vertragskarte der offiziellen Vertriebspartner o2 bzw. Vodafone in Betrieb zu nehmen. Dann erhalte der Kunde in jedem Fall den deutschen App Catalog. Mit Karten anderer Anbieter und vor allem mit Prepaid- und Discounter-SIMs gebe es immer wieder Probleme.

Die Lokalisierung eines Smartphone-AppStores ist nichts Neues. Auch Apple und Google Android arbeiten so, um bestimmte Anwendungen nur in ausgewählten Ländern anzubieten. Auf dem iPhone genügt es aber beispielsweise, die iTunes-ID zu wechseln, um den AppStore des gewünschten Landes nutzen zu können - sofern ein iTunes-Zugang aus dem jeweiligen Land zur Verfügung steht.

Bei einem webOS-Smartphone lässt sich das Land nachträglich nicht mehr ändern - auch nicht durch das vollständige Löschen aller Einstellungen oder durch die Installation einer neuen Firmware. Das Gerät ist dauerhaft an das bei der Erstaktivierung erkannte Land bzw. an den dort verfügbaren App Catalog gekoppelt. Das gilt es nicht nur bei einem Neukauf zu beachten, bei dem eine "passende" SIM-Karte verwendet werden muss.

Vorsicht beim Kauf von Gebrauchtgeräten

Noch schwieriger ist die Situation bei Gebrauchtgeräten, wo sich oft vor dem Kauf gar nicht feststellen lässt, aus welchem Land das Handy stammt bzw. mit welcher Karte es erstmalig in Betrieb genommen wurde. Bei eBay-Auktionen bzw. Privatverkäufen kommt erschwerend hinzu, dass eine Rücknahme bzw. ein Umtausch in der Regel ausgeschlossen ist.

Die bei webOS für den App Catalog geltende Regelung ist für den Kunden sehr unflexibel. Hier sollte HP bei künftigen Firmware- und Geräte-Generationen unbedingt nachbessern. Das größte Problem besteht indes darin, dass die Kunden über die Problematik im Vorfeld nicht ausreichend informiert werden.

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