Telefontarif per Voreinstellung: Pre-Selection fast bedeutungslos
Kampf um Telefonkunden vor 13 Jahren: MobilCom gegen Telekom - hier im Streit um Call-by-Call-Kunden
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Als am 1. Januar 1998 der Telekommunikationsmarkt liberalisiert wurde,
fand der Wettbewerb vor allem auf zwei Geschäftsfeldern statt: Call by Call und
Pre-Selection. Alternative Vollanschlüsse, wie
sie heute üblich sind, gab es nicht. Viele Anbieter versuchten, die Kunden per
Vertrag an sich zu binden und nicht nur die "Laufkundschaft" über offenes Call by Call
zu bedienen. Die effektivste Form der Kundenbindung war die Pre-Selection, eine feste Voreinstellung,
bei der die Telekom die Netzkennziffer des Drittanbieters (gegen eine einmalige Gebühr) umstellte
und fortan alle Gespräche über das Netz des Drittanbieters gingen.
Pre-Selection-Tarife waren nach der Liberalitierung zum Teil attraktiver als Call by Call. In Zeiten, in denen noch nicht an Flatrates zu denken war, gab es beispielsweise bei Viag Interkom Rabatt auf häufig angerufene Nummern. Auch zu Aktionen wie zwei Stunden kostenlosem Internet pro Tag bei einer Pre-Selection konnten sich die Anbieter durchringen - damals ein echtes Marketing-Instrument.
Vorteil: Eigene Rechnung, bessere Leitungen
Kampf um Telefonkunden vor 13 Jahren: MobilCom gegen Telekom - hier im Streit um Call-by-Call-Kunden
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Die Tarife zeichneten sich damals auch noch durch andere Kriterien aus. So konnten mit Pre-Selection beispielsweise
Netze genutzt werden, die Privatkunden sonst nicht zugängig waren. Colt Telecom und
die damalige MCI Worldcom (heute Verizon) verfügten für damalige
Verhältnisse etwa über sehr gute Netze und Verbindungen ins Ausland. Während bei einigen Telefongesellschaften das
heute fast vergessene Gassenbesetzt (Leitungen überlastet) zum Alltag beim Telefonieren gehörten, konnte über
diese Leitungen immer telefoniert waren. Eigentlich richteten sich diese Anbieter an Geschäftskunden, die alles
andere als erfreut gewesen wären, hätten sie mehrmals versuchen müssen, eine Verbindung aufzubauen.
In der Regel gab es für Pre-Selection-Kunden auch eine eigene Rechnung. Damals auch noch per Post. Zum Teil schickten sogar Call-by-Call-Anbieter, die eine Anmeldung voraussetzten, eigene Rechnungen per Post. Die Kunden wiederum profitierten von langfristigen Tarifen, die in der Regel unter dem Niveau der Telekom lagen. Auch wenn Tarifwechsel im offenen Call by Call noch nicht so häufig vorkamen wie heute, so hatten die Kunden mit einer Pre-Selection doch Tarifgewissheit.
Pre-Selection heute: Überschaubare Tarifvielfalt
Heute hat die Pre-Selection so gut wie ausgedient. Attraktive Tarife nur noch wenige. Derzeit haben wir in unserer Datenbank etwas mehr als 20 unterschiedliche Tarife gelistet. Wer will, kann Sprach-Flatrates per Pre-Selection buchen. Auch Tarife mit Rund-um-die-Uhr-Preisen, die sich bei 1,33 bis 1,9 Cent pro Minute bewegen sind möglich. Vor allem für Kunden, die hauptsächlich tagsüber telefonieren, sind dieses interessante Tarife. Aktuelle Tarife im Überblick haben wir für Sie auf einer entsprechenden Seite zusammengestellt. Werden die Telekom-Umstellkosten nicht vom neuen Anbieter übernommen, so liegen sie bei einmalig 5,11 Euro.