Pressemitteilung 10.04.2019

5G Broadcast: Das müssen Sie über den Rundfunkstandard wissen

Neue Chancen für den Radio- und Fernsehempfang auf Smartphones und Tablets

Berlin/Göttingen - Derzeit befinden sich die Netze für DVB-T2 beim Fernsehen und für DAB+ beim Radio noch im Aufbau. Dennoch wird bereits über einen neuen Rundfunkstandard diskutiert: 5G Broadcast. Vorerst nur ein Arbeitstitel, eine offizielle Bezeichnung steht noch aus. Aber worum handelt es sich dabei? Michael Fuhr vom Onlineportal teltarif.de erklärt: "5G Broadcast ist ein geplanter Rundfunkmodus. Das Verfahren dahinter nennt sich FeMBMS und basiert auf den Mobilfunkstandards 4G und 5G. 5G Broadcast soll für neue Möglichkeiten der Rundfunkverbreitung an mobile Endgeräte sorgen, ohne das Mobilfunknetz zusätzlich zu belasten. So könnten Nutzer auf dem Handy beispielsweise lineares Fernsehen schauen."

Bei 5G Broadcast geht es in erster Linie um den mobilen Empfang auf Smartphones oder Tablets. Denn auf diesen mobilen Endgeräten konnten sich die bestehenden digitalen Rundfunktechnologien bisher nicht durchsetzen. "Ein Broadcast-Modus hat den entscheidenden Vorteil, dass Daten nicht wie bisher nur an einen, sondern an tausende Personen gleichzeitig und nur einmal gesendet werden müssen", so Fuhr. Das heißt, dass mit diesem Rundfunkmodus Streams, die Millionen Zuschauer sehen, wie etwa Fußballübertragungen, stabil laufen. Zusammenbrüche beim Streaming sollen so ausgeschlossen werden. Zudem könnte sich 5G Broadcast nicht nur auf lineare Inhalte beschränken. Auch non-linearer Content wie YouTube-Videos oder Podcasts könnten darüber gesendet werden. Dies ist bei den bisherigen Rundfunktechnologien DAB+ und DVB-T2 HD nicht einfach so möglich. Eine personalisierte Übertragung von Inhalten sowie Werbung sind durch die Verknüpfung von Rundfunk- und Mobilfunkinfrastruktur ebenfalls denkbar. Ob die Inhalte über 5G Broadcast Verbrauchern kostenlos zur Verfügung gestellt werden können, ist noch nicht abschließend geklärt. Theoretisch müsste es machbar sein, Fernsehen und Radio unverschlüsselt und ohne SIM-Karte zu empfangen. Die Mobilfunkbetreiber refinanzieren den Netzausbau aber derzeit unter anderem durch Highspeed-Datenvolumina. Diese verwenden Nutzer vorzugsweise, um Medieninhalte zu streamen. Dementsprechend ist es für die Netzbetreiber nicht erstrebenswert, dass Radio und Fernsehen kostenlos und ohne SIM-Karte auf Smartphones oder Tablets übertragen werden. Auch wenn sie die Netze für 5G Broadcast nicht vorrangig selbst betreiben.

Obwohl 5G Broadcast zunächst einmal nichts mit DAB+ und DVB-T2 HD zu tun hat, sind viele Verbraucher verunsichert. Sie fragen sich, ob es sinnvoll ist, sich ein Empfangsgerät für digital-terrestrisches Fernsehen oder Radio zu kaufen, wenn schon wieder ein neuer Standard im Anmarsch ist. Fuhr beruhigt: "Wer heute ein Endgerät für DAB+ oder DVB-T2 HD kauft, hat in jedem Fall Planungssicherheit für die nächsten elf Jahre, beim Radio eher länger. 5G Broadcast steht erst am Anfang und wird wahrscheinlich bis 2025 nur in Labors erprobt. Aktuell sind Geschäftsmodelle völlig unklar und auch die Frage des Zugangs ist noch lange nicht gelöst. Es ist sogar möglich, dass es zu keiner Markteinführung kommt, wenn sich Politik, Contentanbieter und Mobilfunkunternehmen nicht über Erlös- und Zugangsmodelle einig werden."

Weitere Antworten gibt es hier: www.teltarif.de/s/s76267.html

teltarif.de Onlineverlag GmbH:

teltarif.de ist bereits seit Beginn der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes einer der führenden unabhängigen Informationsdienstleister und Vergleicher (Quelle: IVW, März 2019). Neben tagesaktuellen News und zahlreichen Ratgebern informiert zudem ein wöchentlicher, kostenloser E-Mail-Newsletter über das Geschehen auf dem Telekommunikationsmarkt. Ein Forum steht den Lesern und Anbietern gleichermaßen zum Austausch von Informationen und Anregungen zur Verfügung.

Kontakt:

Rückfragen und Interviewwünsche richten Sie bitte an:

teltarif.de Onlineverlag GmbH
Henning Gajek
Tel: +49 (0) 30 / 453081-423
Mobil: +49 (0) 170 / 5583724
E-Mail: presse@teltarif.de

Diese Pressemitteilung als PDF-Dokument