Pressemitteilung 01.04.2022

DVB-T2 HD: Antennen-TV schafft sich selbst ab

TV-Empfang über Antenne ist eine Alter­native für Kunden, die keine Satel­liten­schüssel aufbauen dürfen. Doch Zusatz­kosten machen das Angebot unat­traktiv.

Eigent­lich sollte es eine Revo­lution werden: Mit der Umschal­tung von DVB-T auf DVB-T2 HD gab es erst­mals über Antenne neben rund 20 öffent­lich-recht­lichen auch eben­falls knapp über 20 private TV-Sender in hoch­auf­lösender HD-Qualität. Dazu wurden insge­samt 327 Sender an 69 Sende­stand­orten von der alten Norm DVB-T auf das neue DVB-T2 umge­schaltet

Vernich­tende Bilanz

Doch die Bilanz nach fünf Jahren fällt vernich­tend aus: "Die Umstel­lung hat dem Verbrei­tungsweg über Antenne mehr geschadet als genützt. Der Markt­anteil ist von 10 Prozent vor der Umstel­lung auf jetzt knapp 7 Prozent gefallen. Doch Zusatz­kosten machen das Angebot unat­traktiv", rechnet Michael Fuhr, Rund­funk- und TV-Spezia­list beim Online-Fach­portal teltarif.de, vor. Und das liegt nicht an der Technik, denn diese ist tatsäch­lich weit effek­tiver und ökono­mischer als der Vorgänger.

Die öffent­lich-recht­lichen Anstalten (ARD/ZDF) haben zeit­gleich ihre Sende­anlagen in eher länd­lichen Regionen abge­schaltet. Und nach Infor­mationen von teltarif.de könnten ARD/ZDF in einigen Bundes­län­dern sich künftig sogar nur noch auf die Regionen beschränken, in denen auch die Privaten über Antenne zu sehen sind. Sie wollen alle übrigen Anlagen entfernen.

DVB-T war in Ballungs­räumen beliebt

Gerade in den Ballungs­räumen war der Vorgänger DVB-T beliebt, weil mit einer einfa­chen Zimmer­antenne ein kosten­loses Grund­angebot aller wich­tigen öffent­lich-recht­lichen und privaten TV-Programme zu empfangen war. In großen Städten wie Berlin waren auch Spar­ten­sender kosten­frei über Antenne vertreten. Damit konnten die Gebühren für den Kabel­anschluss einge­spart werden, die Erlaubnis für eine Satel­liten-Antenne wird von vielen Vermie­tern unter­sagt.

Seit dem Start von DVB-T2 HD ist die Platt­form teil­weise kosten­pflich­tig. Privat­sender sind zwar in besserer Auflö­sung (HD) empfangbar, aller­dings nur gegen eine zusätz­liche monat­liche Gebühr. Nur wenige sind aber bereit, für das werbe­finan­zierte Privat-TV zusätz­lich zur Rund­funk­gebühr monat­lich knapp 7 Euro zu zahlen. In Ballungs­räumen sind viele Zuschauer wieder zum Kabel­anschluss zurück­gekehrt oder nutzen die alter­nativen Internet-TV-Portale wie waipu.tv oder Zattoo. Diese Anbieter haben zu vergleich­baren Preisen ein weit größeres Angebot an Fern­seh­sen­dern zu bieten. Folg­lich ging in den ersten drei Quar­talen 2021 die Kunden­zahl bei DVB-T2 HD von 942.000 im Vorjah­res­zeit­raum auf 813.400 zurück.

"Das Ende von DVB-T2 HD scheint damit auch schon fast besie­gelt", ist sich Fuhr sicher. Er sieht voraus, dass DVB-T2 HD in acht Jahren abge­schaltet werden wird. Die entspre­chenden Lizenzen sind bis 2030 befristet, danach werden die Frequenzen neu verteilt. Es ist zu erwarten, dass diese Frequenzen dann eher an den digi­talen Mobil­funk gehen werden.

Wenig bekannt ist übri­gens, dass die vier größten Privat­sender RTL, Sat.1, Pro7 und Vox auf einem kosten­losen Promo­tion-Kanal wöchent­lich wech­selnd zu sehen sind.

Der Link zum Artikel:
https://www.teltarif.de/dvb-t2-hd-sd-freenet-tv-5-jahre/news/87682.html

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