Neue Prepaid-Tarife der Telekom: Am Bedarf der Kunden vorbei
Nächste Woche führt die Deutsche Telekom neue Tarife für Prepaid-Kunden ein. Eher zögerlich gewährt das Bonner Unternehmen seinen Kunden ein klein wenig mehr Datenvolumen. "Den Wunsch nach Sorglos-Tarifen, womit man unbegrenzt surfen kann, wie es im Festnetz seit Jahren üblich ist, möchte die Telekom noch nicht erfüllen", stellt Henning Gajek, Mobilfunkexperte und langjähriger Redakteur des Online-Fachmagazins teltarif.de fest.
Tarife bleiben weiter schwer verständlich
Handyverträge können wahlweise prepaid (vorausbezahlt) oder postpaid (am Monatsende oder später kommt eine Rechnung) beglichen werden. In Deutschland wurde lange nach einzelnen Minuten und Kurznachrichten abgerechnet und nach verbrauchten Datenmengen in Kilobyte, Megabyte oder Gigabyte. Doch diese Größen sind abstrakt, für die meisten Kunden kaum nachvollziehbar.
Fortschritt: Unbegrenztes Telefonieren und SMS
In den neuen Prepaid-Tarifen führt die Telekom ab der Stufe M unbegrenztes mobiles Telefonieren in Fest- und Mobilfunknetze ein. Auch die gute alte SMS (Kurzmitteilung) kann jetzt unbegrenzt an andere mobile Teilnehmer im Land verschickt werden. Bei der Datenübertragung wurde die mögliche Menge des Internet-Datenvolumens beispielsweise von 2 GB (= 2048 MB) auf 3 GB (= 3072 MB) pro 28 Tage erhöht. In größeren Tarifen gibt es ebenfalls etwas mehr.
Die Nutzung der 5G-Technologie ist bei Prepaid von der Telekom jetzt inklusive. Es muss keine Extra-Option (zu 3 Euro pro 4 Wochen) mehr gebucht werden.
Augen auf beim Tarifvergleich
Beim Tarifvergleich muss darauf geachtet werden, ob monatlich oder im 4-Wochen-Turnus abgerechnet wird. Die 4-Wochen-Abrechnung macht aufs Jahr gesehen etwa 10 Prozent Mehrkosten aus. Wer mehr Daten als gebucht verbraucht, wird abgedrosselt, das Smartphone ist danach kaum noch sinnvoll nutzbar. Ein Nachladen von Datenvolumen ist prinzipiell möglich, aber sehr teuer.
Neue Tarife nicht automatisch
Ein Vorteil der neuen Tarife ist die mögliche 5G-Nutzung, allerdings sind die gewährten Datenmengen dadurch noch schneller als sonst verbraucht. Und eins ist wichtig: "Die neuen, günstigeren Angebote gibt es nicht automatisch, Kunden müssen selbst aktiv werden, um die Vorteile nutzen zu können", weist Gajek darauf hin.
Von Kunden gewünschte "Unlimited Tarife" sind in Deutschland weiterhin sehr teuer oder für Prepaid gar nicht verfügbar.
Zeitgemäße Angebote sollten heute unbegrenztes Surfen erlauben, dabei wären durchaus "Tempolimits" denkbar, wie sie im Festnetz schon lange üblich sind. Doch davor schrecken die Anbieter weiter zurück.
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