Telekom MagentaMobil: Neue Prepaid-Tarife ab Mitte Mai
Die Deutsche Telekom reagiert auf den Markt und "wertet" ab dem 17. Mai ihre hauseigenen Prepaid-Tarife ein klein wenig auf. So steigt das Datenvolumen ab der Tarifvariante "Magenta Prepaid S" bis hoch zum XL, und auch im "MagentaMobil Prepaid 5G-Jahrestarif" gibt es ein wenig mehr.
Flatrate ab Stufe "M"
Bei der Tarifvariante "Magenta Prepaid M" wird nicht nur das Datenvolumen erhöht, sondern jetzt kann (endlich) auch ohne Mehrkosten unbegrenzt in alle deutschen Mobilfunk- und Festnetze, jedoch nicht zu Funkruf/Paging und auch nicht zu Sonderrufnummern (0700, 0180, 0137, 0900) "flat" telefoniert und SMS verschickt werden (auch hier: nicht zu Premiumdiensten).
5G-Nutzung ohne Aufpreis inklusive
Ab dem 17. Mai können Magenta-Prepaid-Kunden ihre Tarife ohne Mehrpreis aufwerten lassen
Foto: Deutsche Telekom
Ebenfalls neu ist jetzt die Inklusiv-Nutzung des "größten 5G-Netzes", sofern der Kunde schon ein 5G-fähiges Endgerät besitzt. Die Telekom richtet sich damit an Kunden, die 5G einmal "ausprobieren", sich aber nicht länger vertraglich binden wollen. Die bisher erforderliche 5G-Option muss nicht mehr für 3 Euro Aufpreis dazu gebucht werden.
MagentaMobil Prepaid Tarife im Detail
Die kleinste Tarifvariante "S" enthält ab sofort ein Mini-Datenvolumen von 500 MB pro 28 Tage. Telefonie und SMS zum Mobilfunknetz der Telekom ("D1-Netz") sind flat, ferner sind 50 Inklusivminuten in andere deutschen Netze (zu Vodafone, o2 oder Telekom- oder Wettbewerber-Festnetz) enthalten. Der Preis dafür steigt dafür auf 4,95 Euro pro 28 Tage (4 Wochen), vorher waren es 2,95 Euro gewesen.
- MagentaMobil Prepaid M erhält jetzt 3 GB (vorher 2 GB) Datenvolumen für 9,95 Euro pro 28 Tage
- MagentaMobil Prepaid L jetzt mit 5 GB zu 14,95 Euro/28 Tage
- MagentaMobil Prepaid XL mit 7 GB für 24,95 Euro pro 28 Tage
5G-Jahrestarif bleibt bei monatlichem Volumen
Beim 5G-Jahrestarif sind künftig 36 GB Daten enthalten. Kalendermonatlich (!) stehen damit 3 GB für das mobile Surfen im 4G/5G-Netz zur Verfügung. Auch beim 5G-Jahrestarif sind Telefonate und SMS in alle deutschen Netze inklusive Festnetz enthalten. Das Jahr kostet unverändert einmalig 99,95 Euro.
Bestandskunden müssen aktiv werden
Wer bereits den "MagentaMobil Prepaid 5G-Jahrestarif" nutzt, profitiert von der Tarifaufwertung - automatisch ohne weiteres Zutun. Alle anderen Bestandskunden in den übrigen Prepaid-Tarifen müssen aktiv in die neuen Tarife wechseln, um die neuen Konditionen nutzen zu können.
MagentaEINS Vorteile
Festnetz-Kunden der Deutschen Telekom, welche bereits die Option "MagentaEINS" gebucht haben, bekommen ein weiteres Gigabyte Datenvolumen zusätzlich dazu. Das gilt auch für sogenannte "Konvergenz-Kunden", die einen IP-Breitband-Vertrag (ab 29,95 Euro/Monat) bei der Telekom gebucht haben. Sie können vom "MagentaEINS Prepaid-Vorteil" profitieren, sofern sie einen Prepaid-Tarif ab Variante M oder höher nutzen.
Der MagentaEINS Prepaid-Vorteil bringt beispielsweise im Prepaid M dann 4 GB (statt 3 GB) pro 28 Tage. Im Jahrestarif sind es dann 48 statt 36 GB pro Jahr oder 1 GB mehr pro Monat.
Buchung ab 17. Mai möglich
Alle neuen MagentaMobil-Prepaid-Tarife könnten ab dem 17. Mai im T-Shop (früher "T-Punkt" genannt), online auf www.telekom.de, oder im Kundenservice (Telefon 0800-3302202) sowie im Telekom-Partner-Fachhandel gebucht werden. Für die meisten Bestandskunden, die nicht aktiv werden, ändert sich nichts.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Ob Prepaid oder Postpaid, ob ohne dauerhafte Vertragsbindung oder ob monatlich oder nach 24 Monaten kündbar, ist längst Geschmacksache. Wovor die Branche nach wie vor panische Angst hat, ist dem Kunden Tarife zu bieten, wo es keine Schere in der Nutzung mehr gibt, wenn das Datenvolumen nicht mehr ausreicht.
Der Markt wünscht sich unlimitiertes Datenvolumen und sei es mit gebremster, aber noch nutzbarer Geschwindigkeit. Die Anbieter hingegen möchten dem Kunden lieber mehr für mehr verkaufen, oder im Marketing-Sprech, sie möchten den Kunden zu mehr "ARPU" (=durchschnittlicher Umsatz pro Kunde) bewegen.
Mit dem Verbot von Zero Rating, was es bei Prepaid nie gegeben hat, sollten die Zeichen an der Wand eigentlich klar sein. Ob man heutzutage, wo alles immer digitaler wird, mit einem 500-MB-Datenpaket über vier Wochen auskommt, ist ernsthaft zu bezweifeln. Offenbar möchte die Telekom unbedingt vermeiden, dass z.B. ihre junge Kundschaft auf das Festnetz ganz verzichtet und macht daher die Mobilfunk-Tarife erst im Verbund mit dem Festnetz relativ attraktiv.
Unbegreiflich bleibt auch, warum die Branche die Mogelpackung 28 Tage (vier Wochen) statt monatlicher Abrechnung bei Prepaid ungestraft einführen konnte. Wo bleiben hier die Verbraucherschützer? In Italien hat seinerzeit die Regierung eingegriffen und alle Anbieter gezwungen, das sofort wieder zurückzudrehen.
In Italien muss ein Prepaid-Anbieter sogar beim Anbieterwechsel das Restguthaben des Kunden automatisch zum neuen Anbieter transferieren. In Österreich reicht es künftig, einen Anbieterwechsel nur noch beim neuen Anbieter zu beantragen. Der neue Anbieter redet dann mit dem alten und es muss kein extra Opt-In mehr angefragt werden. Warum gibt es das nicht bei uns?
Unbegreiflich bleibt auch, warum die neuen (leicht verbesserten) Tarife nicht automatisch allen Bestandskunden zu Gute kommen können. Das hinterlässt ein ungutes Gefühl, ob in den neuen Tarifbedingungen noch irgendein Haken enthalten ist? Oder möchte man bei der Gelegenheit den Kunden von einem größeren Tarif überzeugen?
In einer weiteren Meldung geht es um: 1&1 durfte wegen Ausnahmen nicht mit Telefon-Flat werben.