Telekom erhöht Preise für Festnetz-Telefonieanschlüsse
Preiserhöhungen sind ein aktuelles Thema. Bisher blieb ein Sektor, die Telekommunikation, davon weitgehend verschont. Doch es gibt Ausnahmen. Darauf macht das Online-Fachportal teltarif.de aufmerksam.
Die Deutsche Telekom erhöht ab dem 1. Oktober 2022 ihre Tarife für ältere Festnetz-Anschlüsse. Diese befinden sich überwiegend in Haushalten von Rentnern, die jetzt schon mit steigenden Energie- und Lebensmittelkosten zu kämpfen haben. Wer der Preiserhöhung der Telekom nicht zustimmen mag, hat ein außerordentliches Kündigungsrecht. Doch das will gut überlegt sein, macht Fachredakteur Henning Gajek von teltarif.de aufmerksam.
Konkret steigt der Preis für den Telekom-Einsteiger-Tarif "Call Start" von monatlichen 21,95 Euro auf 23,95 Euro. Wer noch den älteren "Call Start (4) / Standard (m)" Tarif aus dem Jahr 2008 gebucht hat, kommt bei der Telekom etwas günstiger weg, hier steigen die monatlichen Preise von 18,95 Euro auf 20,95 Euro.
Festnetzanschlüsse bei einkommensschwachen Nutzern
Die betroffenen Alt-Anschlüsse sind meist in Rentnerhaushalten zu finden, die aktuell besonders stark auf alle regelmäßigen Kosten achten müssen. Für diese Anschlüsse muss die Telekom speziellen Aufwand betreiben und würde lieber einen aktuellen IP-Anschluss mit Internetzugang verkaufen, den es schon ab monatlich einen Euro mehr (24,95 Euro) gibt. Doch damit ist es nicht getan: Es kommen noch die Installation eines Routers, der entweder separat gekauft oder gemietet werden muss, dazu. Möglicherweise ist auch ein neues Festnetz-Telefon notwendig, weil das alte mit aktuellen Routern nicht mehr klar kommt.
Einsparpotenzial: Call by Call, Rabatte oder Zusammenlegung von Anschlüssen
Gajek weiter: "Zwar wurden die Minutenpreise nicht erhöht, aber speziell Anrufe zu Mobilfunk bleiben mit 21,9 Cent pro Minute weiter völlig überteuert." Es geht deutlich günstiger: "Bei notwendigen Anrufen vom Festnetz zu Handy-Anschlüssen oder ins Ausland können Telekom-Kunden mit den Sparvorwahlen deutlich sparen. Statt 21,9 Cent pro Minute kostet ein Gespräch zum Handy dann nur noch ab 1,75 Cent pro Minute, wenn vor die Rufnummer eine entsprechende Vor-Vorwahl gesetzt wird. Bei der Benutzung von Call by Call aber immer auf die Tarifansage achten und im Zweifelsfall sofort auflegen, wenn der angesagte Preis nicht passt." Seit seiner Gründung liefert teltarif.de aktuelle Tarife der Call-by-Call-Anbieter im Markt.
Gajek rät weiter, dass sich betroffene Kunden ausführlich informieren sollten. Möglicherweise gibt es einen Kombinationsrabatt ("MagentaEins"), wenn auch ein Mobilfunk-Anschluss vorhanden ist, dann sind Anrufe zu Handys kostenfrei und inklusive.
Nutzer könnten den Festnetzanschluss durch ein Handy ersetzen. Aber Anrufe zu Handys sind für die verbliebenen Alt-Kunden sehr teuer. Nur ein Anbieter liefert einen Mobilfunkanschluss mit Festnetznummer, die auch nach außen übertragen wird. Andere Anbieter bieten wenigstens die Erreichbarkeit unter einer Festnetzrufnummer an.
Wo technisch kundige Personen im Familien oder Freundeskreis parat stehen, könnte die Zusammenlegung zweier Anschlüsse in Frage kommen. Das hilft unterm Strich deutlich sparen, erfordert aber technische Kenntnisse, neue Geräte oder die Verlegung neuer Leitungen im Haus.
Falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, kann der "Sozialtarif" der Telekom in Frage kommen, der ein bestimmtes Gesprächsguthaben vorsieht.
Bei Anbieterwechsel fällt Call by Call weg!
Wer aus Enttäuschung über die hohen Preise der Telekom über einen Anbieterwechsel nachdenkt, sollte sich das genau überlegen, rät Gajek. Alternative Festnetz-Anbieter berechnen ihren Kunden für Anrufe zum Handy teilweise noch höhere Minutenpreise! Und Call by Call ist bei alternativen Anbietern generell nicht möglich.
Kritik an der Telekom
"Das Timing dieser Preiserhöhung ist denkbar schlecht gewählt", findet Gajek. "Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten hätte die Telekom auf diese überwiegend bei einkommensschwachen Kunden wirksamen Preiserhöhungen verzichten sollen. Die Telekom weiß genau, dass es für viele Kunden keinerlei Alternativen gibt." Für den TK-Fachhandel bestünde zwar die Chance, diese Kunden zu beraten, aber die möglichen Lösungen müssten möglichst preiswert und auch für technisch unerfahrene Kunden benutzbar bleiben. Und diese Kunden sind damit für die Branche wenig attraktiv.
Der Link zum Artikel: https://www.teltarif.de/s/s89055.html
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