Themenspecial Stationäres Internet Heimnetzwerk

Ratgeber: Das eigene Heimnetzwerk aufbauen und einrichten

Fotos, MP3-Songs und Videos auf alle Endgeräte im Haus bringen
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Sind Endgeräte nach diesem Standard eingebundenen, können sie sich im Netzwerk automatisch und eigenständig konfigurieren. Das heißt für den Endverbraucher, dass er bei der Einrichtung der Geräte oft nicht viel tun muss: Entweder lässt sich die Konfiguration direkt am Endgerät, etwa per Touchfeld oder On Screen-Display, durchführen oder aber per Software am PC einrichten, alle anderen Einstellungen übernimmt das Gerät selbst.

Zumeist muss auf dem PC eine Server-Software installiert und im Falle einer drahtlosen Verbindung der WLAN-Schlüssel eingegeben werden, und schon können alle Geräte ihn ansprechen. Bei der Vernetzung von mehreren PCs lassen sich die Netzwerkressourcen auch über Windows hinzufügen.

Vor- und Nachteile der DLNA-Richtlinien

Die Anforderungen der DLNA an Endgeräte-Hersteller sind recht gering, sie müssen lediglich sicher stellen, dass ihre Geräte Bilder im jpg-Format, unkomprimiertes Audio (LPCM) und Videos im Kompressionsstandard MPEG-2 beherrschen. Doch genau dies stößt auf Kritik, da es nicht mehr zeitgemäß ist. Wer etwa ein Video aus dem Netz lädt hat zumeist Dateien in Formaten wie AVI, DivX, Xvid, Flash oder WMV9 abgespeichert. Musik wird nur ganz selten im LPCM-Format, sondern zumeist als komprimierte WMA- oder MP3-Datei abgespeichert. Die Nutzeroberfläche von Philips Heim-TV Die Nutzeroberfläche von Philips Heim-TV
Bild: Philips

Zwar gibt es optionale Formate in den DLNA-Richtlinien, diese sind aber eben nicht Pflicht. Häufig sparen sich die Hersteller teure Prozessoren für das aufwändige Dekodieren dieser Dateien. Beim Einrichten eines Netzwerks ist also dringend darauf zu achten, dass die Endgeräte die wichtigsten Dateiformate - auch jenseits der DLNA-Richtlinien - unterstützen. Einige Geräte unterstützen auch das sogenannte Transcoding. Dabei wandelt eine Software die Dateien in Echtzeit in ein unterstütztes Format um und sendet dieses dann als DLNA-kompatbiblen Stream an das Wiedergabegerät.

Aufgrund der ohnehin geringen Anforderungen ist nicht ausgeschlossen, dass auch Geräte, die auf anderen, proprietären Standards basieren und nicht DLNA-konform sind, sich in ein Netzwerk integrieren lassen. Kritisch wird DLNA auch gesehen, weil viele - eigentlich selbstverständliche - Funktionen nicht eingebaut oder nur unzureichend umgesetzt sind. So kann es beispielsweise passieren, dass bei einem Zugriff des Fernsehers auf ein Netzlaufwerk die Funktion des Vor- und Zurückspulens nicht möglich ist.

Das Fazit

In einer digitalisierten Welt sind Heimnetzwerke sinnvoll, um Fotos, MP3-Songs, Videos und andere Dateien auf der Couch, der Terrasse oder im Arbeitszimmer an jedem netzwerktauglichen Endgerät zu konsumieren. Verbesserungsfähig sind jedoch die der Vernetzung zu Grunde liegenden Richtlinien der DLNA. Ideal wäre es, wenn jedermann sein Heimnetzwerk frei planen und aufbauen könnte. In der Realität sind aber wie erwähnt häufig Kompromisse gefragt.