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Auf dem Weg zur Glaubensgemeinschaft?

Von Johannes Haupt

In einem lesenswerten Artikel [Link entfernt] des "Magazin" (Wochenendbeilage verschiedener Schweizer Zeitungen) setzt sich Thomas Zaugg mit seinem Eee PC 1000H auseinander. Obwohl weder Netbook (hässlich, klapprige Tastatur, paranoides Betriebssystem) noch Hersteller (planlose Wollmilchsau, die Eier legt) sonderlich gut wegkommen, kann Zaugg seine Zuneigung zum Winzling nicht verleugnen.

Mehr noch: Um die Eee PC Familie entwickele sich eine Fangemeinde mit fast religiösem Charakter, wie sie bislang nur zu Apple-Produkten gab. Während 'Macianer' aber allzu designverliebt und avantgardistisch seien, wären EEE'ler eher Trashig-Nostalgischem zugeneigt.

Das lässt sich beim Blick auf das Accessoire-Sortiment sicherlich nicht gänzlich bestätigen. Angelockt vom Erfolg des Winzlings haben eine Vielzahl von Herstellern Etuis (Dezember 2007!), Laptop Skins und Taschen zum Eee PC auf den Markt geschmissen. Und auch ASUS versucht mit bunten Modellen zumindest, auch bei Kundschaft zu punkten, die Wert aufs Optische legt.

Klar ist aber auch: Auf Äußerliches wird bei ASUS erkennbar weniger Wert gelegt als beispielsweise bei Acer (Aspire One). Zudem ist der Winzling bewusst robust konstruiert (Beispiel Flash-Speicher statt HDD), damit für Kinderhände ebenso wie für "kreative Chaoten" geeignet.

Im Verbund mit dem günstigen Einstiegspreis wird der EEE dann meist auch nicht gerade mit den sprichwörtlichen Samthandschuhen angefasst, ein paar Stürze hat schon fast jeder EEE nach einigen Monaten im Gebrauch hinter sich.

Heutzutage, wo Technik eher immer empfindlicher und strahlender wird, ist die Eee PC Familie damit eine erfrischende Abwechslung - und könnte tatsächlich auch einige "Apple-Jünger", die sich mit ihrem iPhone aus Angst vor entwertenden Kratzern kaum aus dem Haus trauen, früher oder später über einen Wechsel der Lager nachdenken lassen.

Video: Eee PC im Crashtest

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