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Samsung: 2010 wird das Jahr der Netbooks

Von Steffen Herget

In Paris auf dem zweiten Netbook World Summit hat Jaewoo Seo von Samsung die Strategie für Netbooks für 2010 vorgestellt. Während die Bedeutung der Netbooks größer wird, kommen MID und UMPC wie erwartet schlecht weg. Auch zur Konkurrenz mit smarten Snapdragon-Netbooks hat sich Seo geäußert - an einem Tisch mit Jean Varaldi von Qualcomm.

Samsung will im kommenden Jahr die Anstrengungen im Bereich Netbooks noch verstärken, um den Erfolg des NC10 zu wiederholen. Die Einschränkungen bei der Hardware, die vor allem durch die Microsoft-Betriebssysteme entstehen, gefallen Samsung zwar nicht, werden aber in Kauf genommen, da das Betriebssystem für die Kunden sehr wichtig sei, so Jaewoo Seo. Große Revolutionen bei der Hardware dürfen wir wohl von Samsung nicht erwarten. Allerdings sollen die kommenden Netbooks mit UMTS-Modul ausgerüstet werden - na immerhin, das wäre doch schonmal ein Anfang. In der Konkurrenz mit den Sm***books, den Netbooks auf Snapdragon-Basis, sieht Seo die Netbooks durch mehr Akkulaufzeit, mehr Funktionen und bessere Konnektivität im Vorteil. Außerdem sollen die Preise für Netbooks weiter sinken, die Grenze von 199 Euro für ein Standard-Modell scheint durchaus möglich.

Qualcomm zwingt sich in die Nische

Jean Varaldi von Qualcomm war ebenfalls an der Panel-Diskussion beteiligt und sieht einige Punkte selbstredend anders. Die neue Geräte-Generation von Qualcomm, die im nächsten Jahr auf jeden Fall kommen wird, soll durch den Always-On-Ansatz neue Nutzungsmöglichkeiten bringen und die Nische zwischen Smartphones und Netbooks besetzen. Das Betriebssystem sei weniger wichtig in Zukunft, es komme nur auf die Funktionen an. Das mag stimmen, ist aber auch eine naheliegende Begründung, wenn man auf die bei vielen Kunden beliebten Windows-Systeme verzichten muss. Während Samsung für Samsung nur Netbook oder Snapdragon-Gerät zur Auswahl steht, sieht Varaldi eine parallele Existenz als möglich - das Netbook als Zweitgerät für zu Hause, das andere für unterwegs.

Sowohl Qualcomm als auch Samsung setzen auf den Vertrieb der Geräte über die Mobilfunkbetreiber. Vor allem für die Snapdragon-Netbooks mact das wegen der integrierten UMTS-Technologie und Always-On absolut Sinn.

Keine große Zukunft dürften MIDs und UMPCs wie das Sagem Spiga oder der Sharp PC-Z1 Netwalker haben, wenn es nach Samsung geht. Durch den geringen Preis der Netbooks, auch in Verbindung mit Mobilfunkverträgen, ist der potenzielle Markt für kleine und teure Geräte wie diese recht klein. Diese Einschätzung scheint durchaus realistisch, vor allem, wenn die Netbooks noch billiger werden und verstärkt über die Provider vertrieben werden.