Zoll, Umtausch & Co.: Was beim Technik-Kauf im Ausland beachtet werden muss
Technik-Kauf im Ausland
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Wer online außerhalb der EU auf Schnäppchenjagd
geht, sollte Rücksendebedingungen und Zollbestimmungen gut beachten.
Sonst könnten eventuelle Retouren teuer werden. Auch bei rechtlichen
Fragen kann es kompliziert werden, denn eventuelle Ansprüche lassen
sich häufig nur schwer umsetzen. Zudem gilt das hierzulande bekannte
14-tägige Widerrufsrecht nur für Deutschland.
Zuverlässige Händler zu finden, kann beim Kauf im Ausland schwierig sein. Häufig sind Seiten von Anbietern aus Fernost maschinell übersetzt, als Kontaktmöglichkeit sind gelegentlich nur E-Mail-Adressen angegeben. Wer bei ausländischen Händlern aber auf ein vollständiges Impressum und gute Kundenbewertungen achtet, kann Risiken mindern.
Hat man einen Händler gefunden, der das gewünschte Produkt anbietet, sollte nicht der Kaufpreis allein entscheiden. Wichtig sind nämlich auch die jeweiligen Zollbestimmungen. Je nach Produkt und Warenwert können zum Kaufpreis noch Extrakosten hinzukommen. Die teils komplizierten Regeln können auf der Webseite des deutschen Zolls abgerufen werden. Hier werden Käufer auch darüber informiert, welche Waren generell nicht nach Europa eingeführt werden dürfen.
Abzuraten ist vom Kauf nachgemachter Markenprodukte oder Waren ohne CE-Logo, einem Verwaltungszeichen, das zeigt, dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt. Entdeckt der Zoll Fälschungen oder nicht zertifizierte Waren, werden sie konfisziert, und es drohen Strafen.
Der Kauf von Elektronik beispielsweise aus den USA geht aufgrund der Entfernung mit längeren Lieferzeiten einher- Der Versand per Luftpost ist zwar schnell, kostet allerdings auch mehr. Der Standard-Versand kann hingegen ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ist das Produkt in Deutschland angekommen, liegt es zudem unter Umständen zur Begutachtung beim Zoll, was wieder Zeit kostet.
Unterschiedliche Standards können zu Problemen führen
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Neben all den unterschiedlichen Bestimmungen sollte man als Käufer
auch auf technische Besonderheiten achten. Wer Elektronik aus den USA
kauft, muss wegen unterschiedlicher elektrischer Betriebsspannung
(110 statt 240 Volt) möglicherweise noch einen zusätzlichen Adapter
oder einen anderen Netzstecker kaufen. Ebensolche Steckerprobleme gibt
es bei Geräten aus Großbritannien.
Manch ein im Ausland erworbenes Smartphone verfügt möglicherweise über eine Regionensperre und kann in Europa nicht betrieben werden. Vor dem Kauf sollten bei Mobilfunkgeräten zudem die unterstützten Frequenzen ermittelt werden, damit die Handys in Deutschland auch funken können. Laptops und andere Geräte mit Tastaturen können ebenfalls Probleme bereiten, denn in Amerika und Asien werden Tastaturen mit anderem Layout als in Europa verkauft. So gibt es bei Notebooks aus den USA beispielsweise keine Umlaute sowie kein ß.
Auch DVD und Blu-rays haben im Zweifelsfall nicht den richtigen Ländercode. Deswegen sollten solche Details vor dem Kauf sorgfältig überprüft werden.