Quartalszahlen

Telefónica o2 Germany verzeichnet mehr Kunden und mehr Umsatz

Wachstumstreiber sind Datendienste, Umsatz pro Kunde sinkt
Von Marie-Anne Winter

Telefónica o2 Germany hat seinen Wachstumskurs im ersten Quartal 2009 fortsetzen können. Das operative Ergebnis (OIBDA) in den Monaten Januar bis März betrug 202 Millionen Euro - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent. Der Serviceumsatz im Mobilfunk konnte dabei erneut leicht gesteigert werden (plus 0,6 Prozent). Mit 324 000 Neuverträgen in dem Quartal stieg die Gesamtkundenzahl auf 14,7 Millionen, das ist ein Zuwachs um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hierbei sei daran erinnert, dass eine Person mehrere Verträgen haben kann und somit auch mehrfach in die Kundenanzahl eingeht.

"Die Zahlen zeigen, dass wir trotz der wirtschaftlichen Abkühlung in Deutschland auf Wachstumskurs bleiben und wir die Profitabilität unseres Geschäfts weiter steigern", sagt Jaime Smith, Noch-CEO von Telefónica o2 Germany. Das Ergebnis sei eine Bestätigung der Strategie von o2 für mehr Kundenorientierung, Service und den konsequenten Ausbau der Netzinfrastruktur. Gleichzeitig habe das Unternehmen durch die im Vorquartal begonnene SIM-Only-Kampagne die Kundengewinnungskosten deutlich senken können. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht der im Mai gestartete Tarif o2 o, mit dem das Unternehmen in den kommenden Monaten die Strukturen im deutschen Mobilfunkmarkt aufbrechen und neue Kunden gewinnen will.

Datendienste als Wachstumstreiber

Ein Wachstumstreiber im ersten Quartal waren die Datendienste. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz mit Datendiensten (ohne SMS) im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent. "Mit unseren Datensticks und mobilen Datenangeboten gewinnen wir gerade bei Neukunden überproportional hohe Marktanteile", betonte Smith. Nun zahle sich aus, dass o2 nach Investitionen in Milliardenhöhe über eines der modernsten und schnellsten Netze in Deutschland verfüge. "Wir sehen in der mobilen Datennutzung ein enormes Wachstumspotential", so Smith.

Von den insgesamt 14,7 Millionen Kunden haben 7,1 Millionen Postpaid-Mobilfunkverträge (plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) und 7,4 Millionen Prepaid-Karten (plus 13 Prozent). Die Zahl der o2-DSL-Kunden stieg im Jahresvergleich um 86 Prozent auf 232 000. Der neue o2-Chef Réne Schuster Der neue o2-Chef Réne Schuster
Bild: Telefónica o2 Germany

Zuwächse gab es auch im Partnergeschäft. Durch die Kooperationen mit HanseNet, Tchibo, M-Net, Schlecker sowie weiteren Partnern wurden im ersten Quartal 115 000 Neukunden gewonnen. Die Discountmarke Fonic steigerte die Kundenzahl im ersten Quartal um 118 000 oder 16,6 Prozent auf 828 000 Kunden.

Gut verlief auch das DSL-Wholesalegeschäft, das derzeit noch vom Schwesterunternehmen Telefónica Deutschland betrieben und zur Mitte des Jahres in Telefónica o2 Germany integriert wird. Die Gesamtzahl der entbündelten DSL-Breitbandzugänge (ULL), die über die Partner United Internet, HanseNet, freenet sowie durch o2 vertrieben werden, betrug zum Quartalsende 1,4 Millionen Anschlüsse - ein Zuwachs von 71 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Gesamtumsatz steigt, Umsatz pro Kunde sinkt

Trotz der allgemeinen Wirtschaftsschwäche entwickelte sich der Gesamtumsatz positiv. Telefónica o2 Germany und Telefónica Deutschland erwirtschafteten in den ersten drei Monaten einen Umsatz von 886 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der durchschnittliche Monatserlös pro Mobilfunkkunde (Average Revenue per User, kurz ARPU) sank im ersten Quartal auf 15,9 Euro (minus 10,5 Prozent zum Vorjahresquartal). Ein Grund für den Rückgang war laut o2 die mittlerweile abgeschlossene Überführung der Bestandskunden in günstigere Tarife.

Telefónica o2 Germany baute in den ersten drei Monaten des Jahres das Vertriebsnetz weiter aus und eröffnete 30 neue Shops. Das Unternehmen investierte im ersten Quartal 184 Millionen Euro, die vor allem in den Netzausbau flossen. Bis Ende des Jahres soll dieser Ausbau abgeschlossen sein.

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