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Smartphone für Tippfreudige im Test: Sony Ericsson Xperia Pro

Android-Handy kommt mit QWERTZ-Tastatur und 8-MP-Kamera
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Lange hat es gedauert, bis Sony Ericsson das Xperia Pro ausliefern konnte. Bereits im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona wurde das Smartphone erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und sollte zusammen mit dem Xperia Neo zeitnah auf den Markt kommen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte noch niemand mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima gerechnet - und Sony Ericsson litt in der Folge unter Lieferschwierigkeiten. Aus diesem Grund ist das Xperia Pro erst seit November im Handel zu bekommen. In Sachen Ausstattung ist es damit vielen aktuellen Android-Handys mittlerweile unterlegen, diese haben aber meist nicht das wirkliche Highlight des Xperia Pro zu bieten - die ausziehbare Volltastatur.

Kompakt, aber kein Leichtgewicht

Sony Ericsson Xperia pro

Sony Ericsson Xperia Pro Xperia Pro
Foto: Sony Ericsson
Liegt das Xperia Pro auf dem Tisch, wirkt es auf den ersten Blick äußerst kompakt. Dies liegt an der geringen Breite von gerade einmal 5,7 Zentimetern.

Erst bei Hochnehmen fällt auf, dass das Smartphone mit 13,5 Zentimetern etwas dicker ist als vergleichbare Geräte. Schuld daran ist natürlich die unter dem Display versteckte QWERTZ-Tastatur, die auch einen Teil zum Gewicht von 140 Gramm beiträgt. Zum Vergleich: Das Schwestermodell Xperia Neo ist etwa 15 Gramm leichter. Mit seinen Außenmaßen ist das Xperia Pro aber auf jeden Fall Hosentaschen-tauglich und wirkt nicht derart störend wie Geräte mit Riesen-Displays.

Der Bildschirm des Xperia Pro misst 3,7 Zoll (9,4 Zentimeter) und löst mit 854 mal 480 Pixel auf. Für diese Displaygröße ist das eine äußerst ordentliche Qualität - vergleichbare Geräte mit Displays von vier Zoll und mehr können da auch selten mehr. Die Farbdarstellung, optimiert durch Sonys "Mobile Bravia Engine", gefällt ebenfalls gut, auch wenn die Farbbrillanz von AMOLED-Bildschirmen noch in weiter Ferne liegt. Dafür wirken Fotos und Videos nicht zu bunt, sondern sehr realistisch.

In Sachen Verarbeitung hat sich Sony Ericsson viel Mühe gegeben. Nur bei starkem Druck ist dem Akkudeckel an einer Stelle ein leichtes Knarzgeräusch zu entlocken, ansonsten gibt sich das Xperia Pro keine Blöße. Die drei Tasten an der Front sind leichtgängiger als beim Xperia Mini Pro, die Slider-Mechanik lässt sich durch einen leichten Druck mit beiden Daumen öffnen und sitzt bombenfest in ihrer Verankerung. Bei der Tastatur setzt Sony Ericsson auf das Layout, das sich auch beim Mini Pro findet, das bedeutet: keine eigene Reihe für Zahlen und keine Umlaute. Diese lassen sich zwar durch einen langen Druck auf a, o oder u erzeugen, das muss der Nutzer aber erst einmal selbst herausfinden. Die Tasten erzeugen beim Tippen ein leises Feedback und sind nicht zu leichtgängig. Wer beim Xperia Mini Pro Probleme mit dem Abstand der oberen Tastenreihe vom Gehäuse hat, kann getrost zum "großen" Xperia Pro greifen, hier ist etwas mehr Platz.

Neu und doch nicht auf dem neuesten Stand

Fehler beim Aufruf der Übersicht Beim Aufruf der Übersicht kommt es zu unschönen Hängern
Screenshot: teltarif.de
Für ein Smartphone, das erst im November 2011 auf den Markt gekommen ist, hinkt das Xperia Pro der Konkurrenz etwas hinter. Dies beginnt beim Prozessor. Sony Ericsson setzt auf eine SingleCore-Komponente mit 1 GHz Taktfrequenz. Dieser Prozessor kam schon beim Sony Ericsson Xperia X10 zum Einsatz, das mittlerweile über anderthalb Jahre auf dem Buckel hat. Die Fortsetzung findet die etwas veraltete Technik beim internen Speicher, der nur 1 GB misst, wovon für den Nutzer nur bis zu 320 MB zur freien Verfügung stehen. Immerhin liegt eine microSD-Karte mit 8 GB Platz im Lieferumfang bei - eine ordentliche Portion internen Speicher sollte ein aktuelles Smartphone aber dennoch mitbringen.

Positiv: Trotz des veralteten Prozessors erledigt das Xperia Pro die wichtigsten Aufgaben verzögerungsfrei. Dies gilt sowohl fürs Surfen im Internet als auch für das ein oder andere Spiel. Nur bei sehr grafikintensiven Anwendungen oder dem Wechsel zwischen Startbildschirm und Übersichtsseite (durch Zusammenziehen der Finger auf einem der fünf Startbildschirme) treten gelegentlich kürzere Hänger auf. Unter denen leidet aber auch so manches Smartphone der Konkurrenz.

Eigene Oberfläche für Android

Auf unserem Testgerät war die Android-Version 2.3.4 (Gingerbread) mit Sony Ericssons eigener Oberfläche installiert. Diese sorgt dafür, dass sich das Xperia Pro auch im Querformat mit aufgeschobener Tastatur einwandfrei nutzen lässt. Normalerweise werden die Startbildschirme nicht im Querformat anzeigt, auch bei reinen Touchscreen-Smartphones im eigenen Hause. Auf fünf Startbildschirmen kann der Nutzer Widgets und Verknüpfungen ablegen. Im unteren Bereich des Displays sitzen vier frei belegbare Schnellzugriffe, die sich auch mit Ordnern besetzen lassen, sowie ein Button, der ins Hauptmenü führt.

Bedient wird das Xperia Pro neben dem Touchscreen über drei Tasten unterhalb des Displays. Neben der zentralen Home-Taste finden sich "Zurück"- und "Optionen"-Taste. Die Android-typische Taste zum Starten einer Google-Suche lässt Sony Ericsson, wie übrigens auch bei allen anderen Xperia-Geräten, einfach weg.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, wie sich das Xperia Pro bedienen lässt und ob es auch einen längeren Arbeitstag problemlos ohne Steckdose überstehen kann.