Nachgefragt

Neue congstar Allnet-Flat-Tarife: Das gilt für Bestandskunden

congstar-Chef Knauer zu den Hintergründen der neuen Tarifmodelle
Von Marc Kessler

Martin Knauer congstar-Chef Martin Knauer
Foto: congstar / Montage: teltarif.de
Die Telekom-Discount-Tochter congstar hat heute - wie berichtet - einen Tarif-Relaunch für den morgigen Dienstag angekündigt. Die wesentlichste Neuerung stellen dabei die neuen congstar-Allnet-Flat-Tarife dar, die in drei verschiedenen Versionen mit und ohne 24-monatige Mindest­vertrags­laufzeit zu Monats­preisen von 24,99 Euro bis 39,99 Euro erhältlich sein werden. teltarif.de hat mit congstar-Chef Martin Knauer gesprochen und weitere Hinter­grund-Informationen zu den neuen Tarifen und der Situation für Bestands­kunden recherchiert.

Martin Knauer: Günstigere Preise nur mit Zwei-Jahres-Vertrag realisierbar

Martin Knauer congstar-Chef Martin Knauer
Foto: congstar / Montage: teltarif.de
Knauer betont im Gespräch mit unserer Redaktion, man habe unbedingt "attraktivere Preispunkte abbilden" wollen. "Das ging aber nur mit 24-Monats-Laufzeit", sagt der congstar-Geschäfts­führer. Wie berichtet, zahlen Kunden für die flexiblen Tarifversionen mit monatlicher Kündbarkeit ab morgen generell 5 Euro pro Monat mehr als für die Variante mit zweijähriger Mindest­laufzeit.

congstar-Chef: Wollten einfache Tarifstruktur

Dass es keine separaten Tarifoptionen mehr gibt - und Kunden mit dem Wunsch nach einem Speed-Upgrade auf 1 GB ungedrosseltes monatliches Datenvolumen dadurch gleich zur größten Tarifvariante (Allnet Flat L) mit 10 Euro monatlichem Aufpreis greifen müssen -, begründet Knauer so: "Wir wollten es einfach machen und haben die Wünsche unserer Kunden berücksichtigt. Das neue Tarifgebilde hat sich deshalb so ergeben. (...) Wir haben uns von der Zubuch­barkeit der Optionen verabschiedet."

Die maximal nutzbare Downstream-Geschwindigkeit wird bei congstar vorerst weiterhin bei 7,2 MBit/s liegen. In puncto höhere Surf­geschwin­digkeiten sei man aber im Gespräch mit der Mutter Deutsche Telekom. Martin Knauer selbst hält 7,2 MBit/s indes "für derzeit völlig ausreichend".

Knauer hatte bereits im September vergangenen Jahres gegenüber teltarif.de bestätigt, man spreche mit der Telekom darüber, künftig auch LTE-Angebote vermarkten zu können. Gab es schon damals nichts Konkretes zu vermelden, hat sich hier bislang offenbar wenig getan.

Verwirrung um (Zwangs-) Umstellung für Bestandskunden

Für Verwirrung sorgt congstar indes bei diversen Allnet-Flat-Bestandskunden, die die noch bis einschließlich heute erhältliche Full Flat gebucht haben. Hier heißt es in den heute veröffentlichten Presse­unterlagen wörtlich: "Für congstar Full Flat Bestandskunden wird die congstar Full Flat in den kommenden Wochen analog zu den neuen Tarifen angepasst. Unsere Kunden werden hierüber umfassend informiert."

Martin Knauer hatte schon bei der Pressekonferenz heute Vormittag erklärt, dass Kunden in Fällen, in denen sie durch einen Wechsel schlechter gestellt wären, ein Widerspruchs­recht gegen die Umstellung hätten. Nun präzisiert die congstar-Presse­stelle diese Auskunft noch einmal.

Wer nicht umgestellt werden will, muss aktiv widersprechen

Demnach werden Kunden nur dann automatisch umgestellt, wenn sie zuvor nicht auf die per E-Mail gesendeten Informationen des Providers reagiert haben. Hierbei würden dem Kunden mehrere Tarifvarianten angeboten, betont congstar. Um eine Umstellung in eines der neuen Allnet-Flat-Modelle zu verhindern, müsse der Nutzer aktiv widersprechen. Er könne dann in seinem gewohnten Tarifmodell verbleiben.

Widerspricht er nicht, wird der bisherige Full-Flat-Tarif nach Angaben von congstar in das am ehesten passende neue Allnet-Flat-Modell umgestellt. Ein derzeitiger Full-Flat-Flex-Nutzer würde demzufolge in die Allnet Flat S Flex migriert. Der Monatspreis bliebe derselbe, allerdings stünden dem Nutzer in dieser Konstellation keine Tarifoptionen mehr zur Verfügung - nachteilig für den Fall, dass der Altkunde einmal das 1-GB-Speed-Upgrade buchen möchte. congstar betont indes, kein Nutzer werde mehr zahlen (der Discounter zielt hier auf den Monatspreis des jeweiligen Basistarifs ab) beziehungs­weise weniger Leistung erhalten als zuvor.

Knauer-Prognose: Dieses Jahr drei Millionen congstar-Kunden

Positives hatte Knauer in Hinsicht auf die congstar-Kundenzahl zu verkünden: Man werde in diesem Jahr die Marke von drei Millionen Kunden erreichen, verkündete der Chef des Telekom-Discounters. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte congstar Martin Knauer zufolge gut zwei Millionen Kunden.

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