Erster Test: discovery+ in Deutschland gestartet
Wenn man durch die Menüs von discovery+ navigiert, lassen sich Inhalte, die dem eigenen Geschmack entsprechen, zu einer persönlichen Liste hinzufügen. Zudem lassen sich - wie von Netflix oder auch RTL+ bekannt - mehrere Profile anlegen. Bei der Neueinrichtung eines Profils kann definiert werden, dass die Nutzung durch Kinder erfolgt. In diesem Fall werden nur für die jüngere Generation passende Inhalte angezeigt.
Wir haben das Streaming über einen VDSL-100-Anschluss ausprobiert - zum einen über ein Apple TV 4K (Internet-Anbindung per Netzwerkkabel) am Smart-TV und zum anderen über die Android-App auf dem Samsung Galaxy S20 Ultra, das über WLAN mit dem Internet verbunden war. In beiden Fällen waren Bild- und Tonqualität auch bei längerer Wiedergabe sehr gut. Jeweils nach dem Start eines Streams war das Video zunächst in sehr niedriger Auflösung zu sehen. Nach wenigen Sekunden wurde - offenbar nach automatischer Prüfung der verfügbaren Bandbreite - auf hochauflösendes Streaming umgeschaltet.
Live-TV und Inhalte auf Abruf
Screenshot: teltarif.de
Ein Nachteil gegenüber Mitbewerbern wie Netflix oder Apple TV+ ist die fehlende Offline-Funktion. Es ist somit nicht möglich, bestimmte Inhalte auf ein Smartphone oder Tablet herunterzuladen, um diese später ohne aktive Internetverbindung anzusehen. Ob der Offline-Modus zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht wird, ist nicht bekannt. Problematisch könnte das bei den Abos mit Werbeunterstützung sein - wenn etwa Werbespots heruntergeladen werden, die zum (späteren) Zeitpunkt der Wiedergabe nicht mehr relevant sind.
Erster Eindruck positiv
discovery+ ist in Deutschland angekommen. Die Anmeldung ist problemlos möglich und wird per E-Mail bestätigt. Direkt aus der Bestätigungs-Mail heraus kann der Dienst im Browser aufgerufen werden. Während die Apps teilweise noch nicht verfügbar oder schwer auffindbar sind (was sich in den kommenden Tagen ändern dürfte), funktionierte das Streaming mit discovery+ im ersten Test problemlos.
Re-Start-Funktion für Live-Sport
Screenshot: teltarif.de
Ob sich der Dienst auf Dauer etablieren kann, bleibt abzuwarten. Einerseits ist es für Discovery ein logischer Schritt, die Inhalte des Konzerns zu bündeln. Sport-Fans werden sich aber fragen, warum sie auch für Serien und Dokumentationen bezahlen müssen. Die Integration einiger Live-TV-Programme ist löblich. Hier bieten Joyn, waipu.tv oder Zattoo aber das bessere, weil umfassendere Angebot.
Nicht zuletzt gibt es mit Netflix einen starken Mitbewerber, der demnächst auch werbeunterstützte, preiswertere Abos anbieten will. Amazon Prime Kunden können den Streamingdienst des Konzerns ohne Aufpreis nutzen. Zudem buhlen Sender-Apps wie RTL+ um die Gunst der Zuschauer. Potenzielle Kunden können jeden Euro aber nur einmal ausgeben. Da wären Ausgaben für Video-Streaming eine Stellschraube, an der die Nutzer drehen können. Vorteil von discovery+ ist der günstige Einstiegspreis von 3,99 Euro im Monat.
In einem Ratgeber finden Sie Details zu einer Auswahl wichtiger Streamingdienste.