Antrag: Sony will weiterhin Kamera-Chips an Huawei liefern
Sony Kamerasensor der Gattung Exmor RS
Sony
Nach und nach zeigt die US-amerikanische Regierung wichtigen Kooperationspartnern von Huawei die rote Karte – wer nordamerikanisches Equipment zur Fertigung seiner Produkte verwendet, darf die Erzeugnisse nicht an den chinesischen Hersteller verkaufen. Auch Sony traf diese Richtlinie in der Funktionalität als Kamerasensor-Zulieferer. Nun hat der japanische Konzern eine Ausnahmeregelung beantragt, um Huawei wieder mit den Bildwandlern versorgen zu können. Bisweilen zeigte sich die USA zurückhaltend bei der Genehmigung solcher Anträge. Huawei war nach Apple der zweitgrößte Kunde Sonys im Segment der Kamerasensoren.
Sony gibt Huawei als Geschäftspartner nicht auf
Sony Kamerasensor der Gattung Exmor RS
Sony
Der chinesische Hersteller Huawei ist Dauergast auf der Entitätsliste der Vereinigten Staaten und hat infolgedessen schon zahlreiche Kooperationen, unter anderem mit Samsung, LG und SK Hynix, einbüßen müssen. Auch Intel bekam von der nordamerikanischen Regierung untersagt, weiterhin mit Huawei Handel zu treiben, allerdings bekam der Halbleiterfertiger eine geforderte Ausnahmeregelung genehmigt. Sony versucht nun ebenfalls sein Glück, der Antrag, der um eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Huawei erbittet, ist abgeschickt.
Laut Nikkei Asia könnte das Japan-Unternehmen große finanzielle Einbußen durch den Wegfall des Smartphone-Herstellers als Kunde erfahren. Rund ein Fünftel von Sonys Kamerasensoren-Profit kam bislang von Huawei, was ungefähr 9,5 Milliarden US-Dollar entspricht. Nur Apple erwirbt mehr Bildwandler von vom Technikriesen. Unter anderem bedingt durch die Coronakrise hat Sony einen Rückgang im Smartphone-Geschäft zu verzeichnen, nun werden weitere Verluste im Kamerasensoren-Segment erwartet.
Kioxia möchte Kooperation ebenfalls fortsetzen
Kürzlich bekam auch der in Tokio ansässige Datenspeicher-Produzent Kioxia von den USA einen Riegel hinsichtlich der Belieferung Huaweis vorgeschoben. Die Toshiba-Tochtergesellschaft stellt Smartphone-Herstellern hauptsächlich Flash-Bausteine zur Verfügung. Circa 40 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet Kioxia mit Handyspeicher, davon stammte bislang ein großer Teil von Huwei. Derzeit wartet der japanische Konzern wie Sony auf Rückmeldung der US-amerikanischen Regierung, um zu erfahren, ob er erneut mit dem chinesischen Smartphone-Unternehmen kooperieren darf.
Branchenexperten gehen allerdings davon aus, dass die Vereinigten Staaten ihre Auflagen weiter verschärfen, wodurch es für Huawei noch schwieriger wird, Unterstützung von anderen Firmen zu bekommen.