Spotify: HiFi-Option mit höherer Qualität weiter in Planung
Spotify will sein bereits vor mehr als zwei Jahren angekündigtes HiFi-Angebot mit besserer Tonqualität irgendwann doch noch auf den Markt bringen. "Wir werden es machen - aber auf eine Art, die für uns und unsere Kunden sinnvoll ist", sagte Produktchef Gustav Söderström in einem am Dienstag veröffentlichten Podcast des Technologieblogs The Verge.
Der schwedische Streamingdienst hatte "Spotify HiFi" Anfang 2021 angekündigt und wollte es ursprünglich bis Ende des gleichen Jahres in einem teureren Abo einführen. Ein ähnliches Geschäftsmodell hat beispielsweise der Mitbewerber Tidal, der sein Standard-Abonnement zum Monatspreis von 9,99 Euro anbietet, während das sogenannte HiFi-Plus-Abo mit 19,99 Euro pro Monat zu Buche schlägt.
Tidal biete die Option mit höherer Klangqualität zum doppelten Preis weiterhin an. Dennoch gerieten die Pläne von Spotify ins Wanken, nachdem die Mitbewerber Apple und Amazon die höhere Qualität beim Musik-Streaming eingeführt haben, ohne dafür einen Aufpreis zu verlangen. Inzwischen gibt es bei den Rivalen auch Musik mit Raumklang im Format Dolby Atmos, die bei Spotify ebenfalls noch fehlt. Apple und Amazon haben zwar mittlerweile die Kosten für ihre Streaming-Abos erhöht - allerdings nur um 1 Euro pro Monat, was eher auf generell gestiegene Kosten und nicht auf HiFi-Streaming zurückzuführen ist.
Nichts Genaues weiß man nicht
Spotify hat HiFi-Option noch nicht begraben
Bild: Spotify
"Die Branche hat sich verändert, und wir mussten uns anpassen", so Söderström. Er machte keine Angaben dazu, wann und zu welchen Konditionen Spotify das HiFi-Angebot einführen könnte - betonte allerdings, dass es sich für den Dienst von den Kosten her lohnen müsse. Nach Informationen von The Verge ist die technische Arbeit, um Musik in besserer Qualität anbieten zu können, bei Spotify weitgehend abgeschlossen, doch schon Ende 2021 war davon die Rede, dass die HiFi-Option auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Spotify ist der größte Anbieter im Musik-Streaming mit zuletzt 489 Millionen Nutzern. Davon waren 205 Millionen zahlende Abo-Kunden. Die anderen Anwender nutzen das werbefinanzierte Gratis-Angebot mit eingeschränkten Funktionen. Apple Music, das keine kostenlose Variante hat, gilt als die Nummer 2 im Markt, veröffentlicht aber seit Jahren keine Nutzerzahlen mehr. Ende März führt Apple eine zusätzliche Streaming-App speziell für klassische Musik ein.
Spotifys Gründer und Chef Daniel Ek investierte auch viel Geld in Podcasts, mit denen die Werbeeinnahmen ausgebaut werden sollen. In der vergangenen Woche ergänzte Spotify seine App mit einem an Dienste wie Tiktok erinnernden "Home Feed", in dem Nutzer neue Musik, Podcasts und Hörbücher mit kurzen Vorschau-Clips entdecken können.