teltarif hilft: Und täglich grüßt der mobilcom-debitel-Systemfehler
Bei der Beendigung von Mobilfunk-Verträgen
schlägt bei mobilcom-debitel immer wieder
ein Systemfehler zu
Montage: teltarif.de
Die Problematik der (nicht) korrekten Beendigung von Mobilfunk-Verträgen bei
mobilcom-debitel und den weiteren Marken der
freenet-Mobilfunk-Sparte war schon
mehrfach Thema bei teltarif.de. Der seitens
des Anbieters proklamierte "Systemfehler" - durch den sich die Vertragslaufzeit im worst case auf
bis zu 25 Monate ausdehnt - scheint jedoch noch immer nicht ausgemerzt, wie sich nach
Erscheinen unseres letzten Artikels im August dieses Jahres gezeigt hat.
Im Sommer berichteten wir über den Fall von teltarif-Leserin Margareta S., deren Anfang Juli 2011 abgeschlossener Vertrag erst zum 31. Juli 2013 enden sollte. In der Kündigungsbestätigung verwies der Anbieter dabei explizit auf seine Allgemeinen Geschäftsbedigungen. Diese gaben ein solches Procedere jedoch gar nicht (mehr) her; im übrigen ist eine Vertragslaufzeit von mehr als exakt 24 Monaten durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) auch nicht zulässig.
Verträge zu lange gelaufen, zu viel Grundgebühr kassiert
Nach Erscheinen dieses Artikels wandte sich auch Leserin Michaela F. hilfesuchend an unsere Redaktion. Ihre beiden Verträge waren im Juni dieses Jahres eigentlich ausgelaufen (19.06.2011), die heute zu mobilcom-debitel gehörende Marke Talkline beendete die Verträge jedoch erst zum Monatsende (30. Juni) und berechnete demzufolge auch noch die vollen Grundgebühren für den Monat.
Talkline: "Kündigung wird zum Monatsende gültig"
Bei der Beendigung von Mobilfunk-Verträgen
schlägt bei mobilcom-debitel immer wieder
ein Systemfehler zu
Montage: teltarif.de
"Natürlich habe ich das bei Talkline moniert und eine Rückerstattung beantragt", schreibt
Michaela F. Doch Talkline blockte die (berechtigte) Reklamation der teltarif-Leserin ab. In der
Antwort des Anbieters heißt es unter anderem: "Bitte beachten Sie hierzu, dass gemäß unserer
Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Vertrag 3 Monate vor Ablauf der Mindestlaufzeit von
24 Monaten zu kündigen ist. Die Kündigung wird jeweils zum Monatsende gültig. Vor diesem
Hintergrund wurde Ihre Rechnung korrekt erstellt, bitte haben Sie Verständnis, dass wir einer
Gutschrift daher nicht zustimmen."
Wir halten fest: Der Talkline-Kundenservice, der mit "freundlichen Grüßen aus Erfurt" unterschreibt, verteidigt den offenbar Marken-übergreifend auftretenden "Systemfehler" mit dem expliziten Statement: "Die Kündigung wird jeweils zum Monatsende gültig". Deutlicher kann die Aussage eigentlich nicht mehr sein - auch wenn es die Sache nicht besser macht.
Nach teltarif-Anfrage rasche Korrektur
Nun leiteten wir die Angelegenheit an die Pressestelle von mobilcom-debitel weiter und baten um Klärung sowie eine Stellungnahme. Letztere erreichte uns zwar zunächst nicht, dafür erhielt Michaela F. jedoch eine E-Mail der "Sachbearbeiterin Presseanfragen". Darin heißt es für die beiden im Juni ausgelaufenen Verträge jeweils: "Wir erkennen hier die Kündigung dieses Vertrages zum 18.06.2011 an. Für die Unannehmlichkeiten haben wir Ihnen einvernehmlich die für den Monat Juni 2011 berechnete Grundgebühr in Höhe von 15,95 Euro brutto intern erstattet und zur Auszahlung auf Ihr uns bekanntes Bankkonto weitergeleitet."
Und auch bei zwei weiteren bis 2012 laufenden Mobilfunk-Verträgen von Michaela F. korrigierte der Service-Provider nun jeweils das Vertragsende, wenngleich in der entsprechenden Antwort eine unterschwellige Drohung mitschwingt: "Dieser Vertrag wurde am 25.06.2010 aktiviert und umfasst eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Mithin endet dieser Vertrag am 24.06.2012, nach Ablauf der Mindestlaufzeit. Wir haben die Kündigung entsprechend vorgemerkt. Von der vollumfänglichen Vertragserfüllung bis zum Laufzeitende gehen wir aus."
Und täglich grüßt der Systemfehler...
Die Probleme von Michaela F. mit ihren Talkline-Verträgen sind damit zwar gelöst, dennoch steht - erneut - die Frage im Raum, ob es sich bei dem immer wieder auftretenden Sachverhalt wirklich um einen "Systemfehler" handelt - und wenn, warum er dann nicht endlich beseitigt wird. Wir haben uns mehrfach um ein Statement des Anbieters bemüht, der die Zusendung jedoch immer wieder verzögerte.
mobilcom-debitel: System-Migration ist Schuld
Schließlich meldete sich mobilcom-debitel doch noch bei uns. "Wir vermuten, dass es in dem von Ihnen geschilderten Fall zu einem technischen Fehler gekommen ist", schreibt das Unternehmen. "Bereits seit Februar 2010 befinden wir uns kontinuierlich in einer technischen Migration der IT-Systeme der verschiedenen Dienstanbieter in unserem Konzern. Offenbar ist bei einer dieser Migrationen ein Fehler aufgetreten."
Problem soll in Zukunft nicht mehr auftreten
Für die Zukunft will die Mobilfunksparte der freenet AG den "Systemfehler" nun aber doch endgültig beseitigen und verspricht: "Sie können versichert sein, dass wir die Angelegenheit ernst nehmen. Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um bestmöglich vergleichbare Fälle einer nicht taggenauen Deaktivierung eines gekündigten Vertrages zu verhindern."