Pläne

Vodafone-GSM offenbar künftig nur noch bei 900 MHz

Vodafone könnte beim GSM-Netz schon bald auf die 1800-MHz-Frequenzen verzichten und diese für LTE nutzen. Das geht aus internen Planungen des Anbieters hervor. GSM wird bei Vodafone jedoch bis auf Weiteres aktiv bleiben.
Von Thorsten Neuhetzki

Im Vodafone-GSM-Netz scheint es bald zu Änderungen zu kommen Im Vodafone-GSM-Netz scheint es bald zu Änderungen zu kommen
Foto: Vodafone
In den Mobilfunknetzen wird sich in den nächsten Jahren viel tun. Alleine durch die Folgen der Frequenzauktion im vergangenen Jahr wird es zum Jahresende einige Verschiebungen bei den Frequenzen geben. Lesen Sie hier, welche Frequenzen welcher Anbieter künftig nutzen darf. Vodafone plant im Rahmen dieser Änderungen offenbar, GSM aus dem Frequenzband um 1800 MHz abzuziehen. Das kann aus als vertraulich gekennzeichneten Unterlagen, die unsere Redaktion einsehen konnte, interpretiert werden.

Vodafone nutzt derzeit ein Spektrum von 5,4 MHz im Bereich um 1800 MHz. Ab kommendem Jahr kann Vodafone weitere 20 MHz nutzen, die im Rahmen der Auktion ersteigert wurden. Damit kann Vodafone erstmals LTE auf 1800 MHz einsetzen, was einer zusätzlichen Datenrate von 150 MBit/s pro Standort entspricht. Den internen Unterlagen zufolge sollen im gleichen Zug die 1800-MHz-Frequenzen statt für GSM künftig für sogenannte Small Cells genutzt werden. Damit könnte Vodafone an extrem stark nachgefragten Standorten weitere 37,5 MBit/s LTE Performance anbieten.

GSM um 900 MHz bleibt bis auf Weiteres

Im Vodafone-GSM-Netz scheint es bald zu Änderungen zu kommen Im Vodafone-GSM-Netz scheint es bald zu Änderungen zu kommen
Foto: Vodafone
Theoretisch ist das auch schon heute möglich, da das kleine Frequenzspektrum Vodafone schon heute zugewiesen ist. Auch wäre denkbar, dass Vodafone zunächst nur (groß)städtische Regionen von GSM 1800 "befreit", um in Hotspots LTE zu nutzen, während der Anbieter in ländlicheren Regionen mit weniger Nachfrage bis auf weiteres GSM einsetzt. GSM um 900 MHz wird auf lange Sicht bei Vodafone bestehen bleiben. Es gäbe zu viele Machine-to-Machine-Anwendungen (M2M), die auf GSM setzen. Denkbar ist, dass die Netzbetreiber hier auf den neuen 5G-Standard warten, dessen Spezifikationen sich auch an M2M-Anwendungen richten. Eine doppelte Umstellung will man sich vermutlich ersparen - zumal in Deutschland noch viele Altgeräte ausschließlich GSM nutzen.

In der Schweiz hatte die Swisscom im vergangenen Jahr die Abschaltung von GSM angekündigt. Hier lesen Sie, wie die deutschen Netzbetreiber damals darauf reagierten.

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