Ericsson: 5G überschreitet 25 GBit/s
Ericsson-Chef Hans Vestberg
teltarif.de
Der globale Telekommunikations-Ausrüster Ericsson
gab auf dem
Mobile World Congress bekannt,
mit der Entwicklung der nächsten Mobilfunk-Technologie
5G im Plan zu liegen. Bei Tests werden bereits
Datenraten von 25 GBit/s erreicht, jüngst sogar 26 GBit/s.
Erste Vorserienmuster des künftigen Basisstations-Chipsatzes mit nicht
weniger als 64 integrierten Verarbeitungsketten (für je einen
Funkkanal) liegen bereits vor. Das ist
einer der Schritte auf dem Weg zu "Massive MIMO", bei dem eine
Basisstation das Signal nicht nur mit einigen, sondern mit (derzeit
in den Feldtests) 128 Antennenelementen gleichzeitig ausstrahlt, um die
Gesamt-Kapazität einer Zelle zu erhöhen.
Ziel der 5G-Dienste, deren Standardisierung derzeit vorbereitet wird, ist es, nicht nur die Smartphones der Nutzer mit hochbitratigen Diensten zu versorgen, sondern immer mehr im "Internet der Dinge" (kurz IoT, "Internet of Things") miteinander verbundene Geräte. Die Zahl der vernetzbaren Geräte und die Gesamt-Bitrate einer Zelle steigen daher bei 5G noch schneller als die Peak-Bitraten, die von einem einzelnen Gerät abgerufen werden können.
Ericsson-Chef Hans Vestberg
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Besonders wichtig ist es für Ericsson-Chef Hans Vestberg, Ericssons
Geschäftsfelder zu diversifizieren, vom reinen Mobilfunk-Ausrüster hin
zu einem allgemeinen IT-Anbieter, der alle Geschäftsfelder im Umfeld
eines TK-Ausrüsters mit abdeckt. So will Ericsson künftig beispielsweise
auch Cloud-Anbieter oder Medienunternehmen
mit Hardware, aber vor allem mit Diensten beliefern. Stolz gab
Ericsson bekannt, den Cloud-Betreiber Amazon Web Services als Partner
gewonnen zu haben. Gemeinsam kann man Kunden wie Telstra oder Netflix
bei der Transformation ihrer Systeme in die Cloud helfen. Amazon kann
so ihre Cloud-Dienste auch Kunden aus der Telekommunikationswelt
anbieten, die für sie bisher unerreichbar waren. Terry Wise,
Vizepräsident bei Amazon Web Services für globale Allianzen,
erläuterte gegenüber teltarif.de: Mit der Partnerschaft kann Amazon
auf Ericssons Erfahrung in den Bereichen Signalisierung und
zeitkritische Dienste genauso zurückgreifen wie auf die
Unterstützung für große Datenbanken. Und Ericsson ermöglicht
ihren Kunden, die Ericsson-Plattform zu nutzen, ohne erstmal umfangreich
Hardware aufbauen zu müssen.
Terry Wise - Vizepräsident bei Amazon Web Services
teltarif.de
Andere Ericsson-Kunden können andere Wege gehen. So liefert Ericsson
unter dem Markennamen "Hyperscale" auch Rechenzentrums-Ausrüstung, mit
der Netzbetreiber und andere Anbieter ihre eigenen Rechenzentren samt
eigener Cloud aufbauen können.
Ziel von Ericsson ist es, bis 2020 ein Viertel der Umsätze mit Kunden
außerhalb der klassischen Telekommunikationswelt zu erzielen. Dadurch will
das Unternehmen weniger abhängig vom insgesamt begrenzten und zyklischen
Geschäft der Tk-Ausrüster werden. Jedoch gibt es im IT-Service-Markt schon
viele große, etablierte Namen. Kann Ericsson diesen Marktanteile abnehmen?
Oder besteht nicht doch die Gefahr, dass man beim Kampf um eine neue, starke
Position im IT-Umfeld die eigene Führerschaft in der Tk-Welt aus den
Augen verliert?