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10 Gründe, warum du dir keinen EeePC kaufen solltest

Von Johannes Haupt

Vorsicht, Glosse
Silvester! Wo du schon einmal dabei bist, das abgelaufene Jahr zu reflektieren und Pläne für 2008 zu schmieden, könntest du auch mal in dich gehen und dich fragen: Brauche ich wirklich so einen EeePC? Wozu eigentlich? Ist er sein Geld überhaupt wert? Als kleine Hilfestellung findest du hier 10 Gründe, warum du besser die Finger vom EeePC lassen solltest!

Du solltest dir keinen EeePC kaufen, weil...

10. nichts ist, was nichts kostet.
Schon unsere Großeltern wussten: Man sollte nicht am falschen Ende sparen. Wer ein wertiges, langlebiges Produkt wünscht, muss sich das auch etwas kosten lassen. EUR 299,- für ein neues Notebook - da müsste dein Verstand doch bereits Alarm schlagen! Nicht zu unrecht: In den nächsten Tagen werden - wie jedes Jahr um diese Zeit - zahlreiche grausige Meldungen von unschuldigen Jugendlichen durch die Presse gehen, die sich an zu früh detonierten Ramsch-Böllern aus China verletzt haben. Und wo wird der EeePC gefertigt? Eben.

Erst im September musste Nokia 46 Millionen ebenfalls in Asien hergestellte Handy-Akkus zurück rufen lassen, dennoch kam es zu einem tragischen Unfall [Link entfernt] . Ehe dir schlecht verarbeiteter Elektroschrott aus Fernost um die Ohren fliegt, solltest du lieber gleich auf Qualität setzen. 09. es schon bald zig (bessere) Alternativen gibt.
EasyNote XS First Mover sind immer wieder die Dummen. Nicht nur, dass sie für die Normalanwender - die sich das Spektakel aus sicherer Entfernung ansehen - Beta-Tester spielen und den Hersteller auf Software- und Hardware-Bugs hinweisen. Die Fehler sind in dann in später gefertigten Produkten gefixt, während sie sich selbst noch mit fehlerhafter Ware herumplagen müssen. Erstkäufer greifen auch tiefer in die Tasche. Beispiel iPhone: Apple senkte hier in den USA nur wenige Wochen nach dem Rollout die Preise um glatte $100.

Hinzu kommt, dass die ersten Mitbewerber bereits in den Startlöchern stehen. Erst vorgestern konntest du hier vom EasyNote XS lesen - nur das erste von vsl. zahlreichen Konkurrenzprodukten. Der EasyNote XS ist schon deshalb einen Blick wert, weil er von unseren französischen Freunden kommt und damit ethisch sauber ist (vergl. nächster Grund).

Auch Asus hat - wie um seine treuen Erstkäufer zu verhöhnen - bereits die nächste EeePC-Generation in den US-Handel gebracht, der deutsche Markt dürfte zeitnah folgen. 08. du damit deutsche Arbeitsplätze gefährdest!!1
Du hast doch sicherlich in den vergangenen Monaten auch von der roten Bedrohung gelesen - zumeist von Kindern billigst Hergestelltes, womit die Chinesen den Weltmarkt überschwemmen und Millionen Arbeitsplätze im freien Westen gefährden.

Nun: Die Gefahr ist real, und: Der EeePC ist genau so ein Produkt. Statt die menschenverachtenden Kommunisten mit deinem Geld zu unterstützen, solltest du dich darum lieber für ein in Deutschland hergestelltes Notebook entscheiden.

Fujitsu Siemens lässt seine Computer vorwiegend in Thüringen fertigen. Mit dem Kauf zum Beispiel eines Lifebooks [Link entfernt] (kommt dem EeePC in den Maßen am nähesten) hilfst du dem Standort Deutschland. Das sollten dir auch die EUR 1300,- Aufpreis wert sein. Wer weiss, vielleicht steht sonst schon bald dein Job auf dem Spiel?! 07. du auch einen gewinnen kannst.
Kollege Florian verlost [Link entfernt] in seinem Blog zwei EeePCs (und eine AK47). Zur Teilnahme muss der Beitrag einfach nur kommentiert werden - geliefert wird, sobald amazon.de die Winzlinge verschiffen kann. Anzugeben ist erst einmal nur die E-Mail Adresse, über die du ggfs. von deinen Gewinn benachrichtigt wirst. Teilgenommen werden darf selbstverständlich nur 1x pro Person, aber hey, du hast doch wohl mehr als eine E-Mail Adresse...? 06. 7" Bildschirmdiagonale ja wohl ein schlechter Witz sind.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man zynisch sagen: Es ist kein Problem, dass das Display so winzig ist, da der EeePC ohnehin zu nichts gut ist & es somit keine darstellungswürdigen Inhalte gibt.

800x480 maximale Bildschirmauflösung reichen nicht einmal für eine verfünftige Konfiguration der vorinstallierten Systemprogramme - einige Checkboxen liegen außerhalb des sichtbaren Bereiches und können auch nicht verschoben werden. Abhilfe schaffen Tools, beheben aber nicht das eigentliche Problem: Der Bildschirm ist einfach zu klein für eine sinnvolle Nutzung des Gerätes. Wenn beim Surfen regelmäßig seitlich gescrollt werden muss und in OpenOffice weniger Textzeilen auf einer Seite dargestellt werden, als du es von deinem Handydisplay gewohnt bist, müssen bei der Konzeption des EeePC böse Schnitzer passiert sein. Wie schlimm es tatsächlich ist, kannst du übrigens auch im vor drei Wochen hier vorgestellten Browser-Emulator nachvollziehen - das spart dir EUR 299,- bitteres Lehrgeld. 05. Asus seit Monaten herumeiert.
Erinnerst du dich noch an den Sommer? Eee PC kommt im September [Link entfernt] nach Europa, hieß es da. Vom auf der Computext im Juni präsentierten [Link entfernt] 10" EeePC wollte man da schon nichts mehr wissen. Im Oktober wurde ein Rollout Ende November in Aussicht gestellt [Link entfernt] , im November war hochoffiziell von Dezember die Rede. Im Dezember nun - richtig geraten - wurde der Verkaufsstart auf Januar verschoben. Fortsetzung folgt.

Die offensichtliche Hühnerstall-Philosophie der Taiwanesen ist mehr als nur ärgerlich. Falls im Garantiefall ähnlich geschludert wird oder Asus auf einmal der Meinung ist, Akkus für Altgeräte mehr herstellen zu brauchen, sinkt der Wiederverkaufswert ins Bodenlose - es drohen handfeste Verluste. 04. der EeePC auf gefährliche Open Source Software setzt
Open Source Produkte sind viel zu häufig schlampig zusammen gestrickt, im Vergleich zu professioneller Software veraltet, haben eine miese Usability (von Nerds für Nerds geschrieben) und geben sich zudem löchrig wie ein Schweizer Käse. Wer zu allen Seiten offen ist, kann eben auch nicht ganz dicht sein. Support sucht man oft vergebens, man ist völlig von Launen der Feierabend-Frickler abhängig. Nicht zu unrecht macht man in Unternehmen einen großen Bogen um freie Software - und dort muss man es schließlich wissen!

Völlig anders sieht es bei bewährter kommerzieller Software - etwa vom Weltmarktführer aus Redmond - aus: Die Produkte werden kontinuierlich von einem hochqualifizierten Entwicklerteam betreut, entdeckte Lücken umgehend geschlossen. Bei Problemen erfolgt eine Betreuung von geschulten und hoch motivierten Mitarbeitern. Meist ist das aber gar nicht nötig, da die Software sich selbst erklärt und millionenfach im Einsatz ist - Kompatibilitätsprobleme ausgeschlossen. 03. der EeePC ein Nerd-Spielzeug ist
Wenn du regelmäßig hier vorbei schaust, wird es dir gewiss auch schon aufgefallen sein: Der EeePC ist das liebste Kind jener (ausschließlich männlichen) Clique geworden, die in ihrer Freizeit leidenschaftlich am Quelltext von Open Source Software herumfrickelt, aus Langeweile an ihrer riesigen Gadget-Sammlung herum schraubt und sich in den meisten Fällen anschließend darüber wundert, dass überhaupt nichts mehr funktioniert (Schuld ist dann meist der Hersteller). Auf der Straße erkennst du sie an ihrer weißen Hautfarbe und ihrer unnatürlichen Körperhaltung.

Kommt ab und zu doch mal etwas Vorzeigbares bei der Frickelei heraus, braucht man für den Nachbau zumindest ein abgeschlossene Lehre zum IT-Elektroniker (was die meisten Nerds auch haben und nun als Programmierer oder Administratoren ihr Geld verdienen, wo sie ständig an ihren nicht OSS-fanatischen und darum in ihren Augen völlig ignoranten Kollegen herumnölen).

Angezogen fühlen sich die Nerds vom total alternativen Charakter des EeePC, der auf Linux - bekanntlich der heilige Gral - setzt. Dass laut Umfragen die überwältigende Mehrheit der EeePC-Käufer WinXP nachinstalliert, wird dabei geflissentlich ignoriert. Dir muss bewusst sein, dass du als EeePC-Besitzer mit solchen Leuten in einen Topf geschmissen wirst. Möchtest du für einen Nerd gehalten werden? 02. bald jeder einen EeePC hat, obwohl er schon jetzt out ist.
Du hast es vielleicht in der vergangenen Woche auf Blogs oder Nachrichtenseiten gelesen (oder schon am 02.12. bei uns): Asus plant, 2008 fünf Millionen EeePCs abzusetzen. Damit wirst du mit deinem 299-Euro-Computer so individuell sein wie all die Macbook-Besitzer, die sich in der Öffentlichkeit immer noch für etwas besonders halten. Das mag schwer vorstellbar sein, gehören 7" Laptops doch noch zu absoluten Ausnahmererscheinungen. Aber: Siehe Grund 9. Optische Modifikationen sind schick anzuschauen, mehr aber auch nicht.

Du möchtest wirklich cool sein und dabei auch noch Gutes tun? Dann bestell' [Link entfernt] dir den OLPC (One Laptop per Child). Der kostet zwar auch $400 (EUR 300,-) und taugt genauso wenig wie der EeePC, sieht aber fesch aus (sagt SpOn, muss also stimmen) und du subventionierst mit deiner Bestellung auch noch ein Laptop für ein Kind in einem Entwicklungsland. Einziger Harken, der die Geschichte aber noch verwegener macht und den Coolness-Faktor entsprechend in die Höhe treibt: Geliefert wird nur in die USA. Aber da gab's doch so 'ne Seite, ... [Link entfernt] 01. du eigentlich gar keinen brauchst.
Okay, mal ehrlich: Was hast du mit dem EeePC denn eigentlich vor, wenn du ihn denn irgendwann mal tatsächlich in den Händen halten solltest? Mobiles Entertainment? Vergiss' es und hol' dir einen DVD-Spieler. Der stellt die Bilder wenigstens ausreichend hell dar, ist leichter, günstiger, und nicht zuletzt: Kann CDs und DVDs überhaupt abspielen. An ein optisches Laufwerk hat Asus nämlich nicht gedacht - und wer künftig ständig einen externen Drive dabei hat, hat irgend etwas am Produktkonzept nicht verstanden. Die 1,7 Gbyte freier Speicher reichen auch hinten und vorne nicht, auf einer SD-Karte lässt sich maximal die MP3-Sammlung unterbringen und ein USB-Stick bedeutet zuerst einmal ein Mehr an herumzutragender Hardware.

Achso, eine Schreibmaschine für Uni/Arbeitsplatz sollte es werden? Na dann schon einmal viel Spaß mit der Micro-Tastatur - geübte SMS-Tipper werden dich sogar mit ihrem Mobiltelefon abhängen. Das ist aber halb so schlimm, da dem EeePC ohnehin viel zu schnell die Puste ausgeht. "Mal eben nachladen" ist auch nicht angesagt: Der EeePC gehört zur kleinen (aber alles andere als elitären) Gruppe elektronischer Geräte, die länger an der Steckdose hängen, als sie anschließend Akku-Power abgeben.

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Verunsichert? Prima, dann schaue unbedingt morgen nochmal hier vorbei. Am Neujahrstag nämlich bekommst du von mir 10 Gründe, warum du dir (doch) einen EeePC kaufen solltest. Für dieses Jahr war's das aber - guten Rutsch & bis dann in '08!