Kohlenquelle

Zehnfache Akku-Kapazität mit Kohlenstoff-Elektroden

Weiterentwicklung der Lithium-Ionen Akkus wird vorangetrieben
Von Steffen Herget

In den letzten Jahren haben sich die Handy-Akkus kontinuierlich verbessert. Die Kapazität ist größer geworden, der so genannte Memory-Effekt größtenteils verschwunden. Doch die Entwicklung ist noch lange nicht am Ende. Forscher der Universität St. Andrews haben herausgefunden, dass durch den Austausch von Elektroden die Kapazität von Lithium-Ionen-Akkus verzehnfacht werden kann. Dazu müssen die derzeit gebräuchlichen Lithium-Kobalt-Oxid-Elektroden durch solche aus porösem Kohlenstoff ersetzt werden. Sauerstoff aus der Umgebungsluft soll dann als Reagenz fungieren. Zusätzliche Chemikalien müssen der Lithium-Ionen-Zelle nicht zugeführt werden, so das Fachmagazin Tecchannel. Auch die Produktionskosten könnten so gesenkt werden, da die bisherigen Elektroden etwa ein Drittel der Kosten pro Akku verschlingen, die Bauteile aus Kohlenstoff aber deutlich billiger wären. Das Forschungsprojekt an der Universitär St. Andrews läuft seit 2007 und soll 2011 enden.

Die Weiterentwicklung von Akkus beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Kapazität. Bereits vor einigen Monaten meldeten amerikanische Forscher revolutionäre Fortschritte bei der Ladegeschwindigkeit. So sollen Handy-Akkus demnächst in nur 10 Sekunden vollständig geladen werden können.