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Allfine PC703 im Test: Klein, leicht, nutzlos

Von Steffen Herget

Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Über das Wochenende wurde das 99-Euro-Netbook Allfine PC703 intensiv getestet und auf mögliche Einsatzzwecke geprüft. Nachdem es unserem Admin Mario nicht mit vertretbarem Aufwand möglich war, ein Linux-Betriebssystem auf dem 7-Zoll-Gerät mit schwachbrüstigem ARM-Prozessor zu installieren, mussten wir mit dem betagten Windows CE 5.0 auskommen. Um das schonmal vorweg zu nehmen: so richtig gute Einsatzmöglichkeiten entdeckt haben wir nicht.

Surfen im Internet

Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Mit immerhin LAN und WLAN kann der Allfine PC703 ins Netzwerk eingebunden und zum Surfen im Internet genutzt werden - laut der Verpackung zählt das auch zu den Einsatzzwecken für das Gerät. So richtig Spaß macht das Ganze aber nicht, denn der Seitenaufbau dauert quälend lange. Viele Seiten oder Teile davon sind nicht wirklich nutzbar, da beispielsweise Flash-Plugins nicht unterstützt werden. Videos auf YouTube fallen mit dem vorinstallierten Internet Explorer ebenfalls aus. Deutlich ist dem Allfine PC703 auch anzumerken, dass der mit nur 266 MHz getaktete ARM-Prozessor beim Surfen an seine eng gesteckten Grenzen stößt. Jeder Klick zum Scrollen oder auf einen Link zieht eine nervige Bedenkzeit von zwei bis fünf Sekunden nach sich. Bei allem Verständnis für den günstigen Preis und die einfache Technik - Spaß macht das nun wirklich nicht.

Texte schreiben und Tabellen kalkulieren

Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Nach dem Reinfall beim Surfen geht es weiter mit ernsthaften Beschäftigungen, zum Beispiel Schreiben. Mit Microsoft Wordpad ist ein Basis-Texteditor an Bord. Der kann durchaus auch für einfache Arbeiten ausreichen, allerdings verhindert die Tastatur des Allfine PC703 hier wirklich sinnvolles Arbeiten. Könnte man sich an das eigentümliche Layout - man beachte die vielen extrem kleinen Tasten links und rechts - vielleicht noch gewöhnen, ist die Funktion an sich mangelhaft. Nicht selten werden nämlich Buchstaben schlicht verschluckt, weil die Tastenanschläge nicht registriert werden. Der schwammig Druckpunkt und die wackeligen Tasten tun ihr Übriges dazu, das Schreibvergnügen nicht allzu groß werden zu lassen. Für die Tabellenkalkulation ist SpreadExcel installiert. Einfache Berechnungen stellen dabei nicht so ein großes Problem dar, und auch ein einigermaßen umfangreicher Formeleditor ist dabei. Für Grundfunktionen ist das sicher ausreichend, mehr überfordert das Programm dann doch wieder. Vor allem schöne Graphen und Statistiken sind mühsam bis unmöglich. Aber insgesamt ist immerhin eine Grundversorgung gegeben.

Multimedia-Fähigkeiten mit Foto, Video und Musik

Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Foto, Video und Musik gehören auch zu den versprochenen Anwendungsmöglichkeiten des Allfine PC703. Das ist schon durch die Konfiguration nicht besonders einfach, denn nur 2 GB Speicherplatz stehen hier zur Verfügung, große Sprünge sind kaum möglich. Da nur der USB-Standard 1.1 unterstützt wird, bremst sich der PC703 bei der Nutzung von USB-Sticks selbst aus. Immerhin unterstützt der SD-Kartenleser sogar SDHC-Karten. Videos abzuspielen gehört wiederum zu den Tätigkeiten, die mit dem 99-Euro-Rechner kaum Freude machen. Der Media-Player ruckelt vor sich hin, der Ton aus den zwei Lautsprechern ist blechern und schmeichelt den Ohren nicht besonders. Das macht auch die Musik-Wiedergabe wenig spannend. Immerhin das Anschauen von Fotos funktioniert mit dem Core-Player einigermaßen flüssig. An Spiele haben wir uns, von Solitär einmal abgesehen, nicht rangetraut, die Ergebnisse dürften aber ähnliches Frustrationspotenziel haben.

Fazit: Billig macht nicht immer Spaß

Was bleibt am Ende des Tages von dem Allfine PC703 für 99 Euro übrig? Wenig bis gar nichts. Sicher, man darf bei dem Gerät auch nicht so furchtbar viel erwarten - haben wir auch nicht. Aber es stellt sich allen Ernstes die Frage, warum so etwas überhaupt hierzulande angeboten wird. Für kaum eine Tätigkeit ist der PC703 einigermaßen geeignet, über die Haltbarkeit des Gehäuses sollte ebenfalls nicht allzu lange nachgedacht werden. Immerhin hielt der Akku rund 2,5 Stunden durch, kommt also an die versprochenen maximal drei Stunden heran. Klein, leicht und handlich ider der PC703 ebenfalls. Unumstößlich steht trotzdem fest: der 99-Euro-Rechner ist schlicht von links und rechts derartig technisch überholt worden - und zwar nicht erst gestern - dass es kaum Gründe gibt, trotz des enorm niedrigen Preises irgend jemanden zum Kauf zu raten. Das letzte Wort hat daher der Testkandidat selbst: Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Power off Allfine PC703 Test 99-Euro-Netbook Power off

Alle Bilder des Tests des Allfine PC703