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Das iPhone sorgt für Boom bei Handy-Spielen

Touchscreen und Bewegungssensor machen Steuerung komfortabel
Von dpa / Steffen Herget

Zwei Gründe sieht Heiko Gogolin von der in Hamburg erscheinenden Videospielezeitschrift "GEE" dafür: Zum einen hätten es sich etliche Anbieter mit potenziellen Kunden verscherzt, indem sie Spiele für Handys zu ähnlichen Bedingungen angeboten haben wie Klingeltöne - also etwa im Rahmen von Abos. "Da waren die Leute misstrauisch."

Und das klassische Handy sei schlichtweg nicht so geeignet zum Spielen. Schließlich wurden die Tasten nicht für Daddler konzipiert. Zudem setzten die teilweise winzigen Bildschirme der grafischen Darstellung enge Grenzen.

Hinzu kommt: Wer bisher ein Handyspiel entwickeln und es nicht nur für Modelle einer ganz bestimmten Marke anbieten wollte, musste es an die verschiedensten Plattformen anpassen. "Und sowohl die Hard- als auch die Softwarevoraussetzungen haben sich ständig geändert", sagt Olaf Wolters.

Jetzt besteht mit dem iPhone eine erfolgreiche und auf absehbare Zeit stabile Basis. "Das ist genau das, was die Entwickler brauchen", sagt Wolters. Die Spieler finden diese Basis mit Apples App-Store: Nur dort und nicht mehr bei Anbietern, deren Geschäftsmodelle man im Zweifel nicht kennt, werden iPhone-Titel heruntergeladen. Bei allen Bedenken, die Konsumenten angesichts eines solchen Monopols haben können, sagt Heiko Gogolin: "Das System ist zentral und einfach."

Touchscreen und Bewegungssensor fungieren als Steuerung

Sind die Spiele erst auf dem iPhone - oder dem iPod Touch, für den sie meist auch angeboten werden -, sind viele bisherige Einschränkungen flugs vergessen: "Das Steuern funktioniert auf dem Touchscreen viel besser als mit Tasten, die zum Telefonieren da sind", sagt Gogolin. Ein weiteres Plus ist der eingebaute Bewegungssensor - er ermöglicht das Steuern, indem Spieler das Gerät neigen.

"Der Sensor stellt spezielle Anforderungen, und deshalb gibt es viele Titel exklusiv für das iPhone", erläutert Olaf Wolters vom BIU. Das heißt aber nicht, dass Besitzer von Nokia- oder auch Samsung-Smartphones auf die Daddelei zwischendurch verzichten müssen. Auch für sie gibt es Spiele in jeweils eigenen Varianten.

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