Talkline-DTAG

Deutsche Telekom angeblich mit besten Chancen für Tele Danmark

Expandiert die DTAG weiter?
Von AFP /

Kopenhagen/Bonn, 18. Dezember (AFP) - Die Deutsche Telekom steht einem dänischen Zeitungsbericht zufolge vor dem Kauf des Konkurrenten Tele Danmark und damit vor dem Einstieg in den skandinavischen Markt. Analysten sähen den Bonner Konzern am besten aufgestellt für eine Übernahme des Kopenhagener Unternehmens, meldete die konservative Zeitung "Berlingske Tidende" am Montag. Der US-Telefonkonzern SBC, mit 42 Prozent Großaktionär, dürfte seine Tele-Danmark-Anteile ab dem 12. Januar 2001 verkaufen. Tele Danmark ist in der Bundesrepublik über das norddeutsche Unternehmen Talkline vertreten; zuletzt erwarb das Unternehmen unter anderem auch eine UMTS-Mobilfunklizenz in der Schweiz. Konzernsprecher Max Stougaard wollte den Bericht nicht kommentieren, auch ein Telekom-Sprecher lehnte jeden Kommentar ab.

Der Marktwert von Tele Danmark wird nach einem schweren Kursrutsch der vergangenen Monate auf rund 77 Milliarden Kronen (gut 20 Milliarden Mark) taxiert. Die Deutsche Telekom hatte dem dänischen Unternehmen zuletzt im Tauziehen um den Einstieg auf dem Schweizer Mobilfunkmarkt den Vortritt gelassen: Die Dänen investierten mehr als 21 Milliarden Kronen (über 2,81 Milliarden Euro) in die Mehrheitsübernahme der Schweizer Telefonfirmen Sunrise und diAx und ließen mit der Fusion der beiden Firmen eine UMTS-Auktion platzen. Der Bonner Konzern zog sich zudem zu Gunsten der Dänen aus dem Rennen um die Telefongesellschaft Ceske RadioKommunikace zurück. Telekom-Analyst John Strand von Strand Consult sagte der "Berlingske Tidende", dies rieche nach einer Absprache zwischen den beiden Konzernen.

Ein Einstieg der Telekom bei Tele Danmark wäre zu begrüßen, sagte Strand weiter. Das Unternehmen, das gerade seine Umbenennung in Tele Danmark Communications (TDC) ankündigte, habe als ehemaliger Monopolist seinen Vorsprung auf dem heimischen Markt "überhaupt nicht nutzen können". SBC sei dabei eine vorsichtige Strategie gefahren, betonte Strand. Die Telekom werde sicher aggressiver verfahren.