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Talkline: Satte Preiserhöhung um 180 Prozent

Pressemitteilung verzögert abgesendet
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Üblicherweise haben Telefongesellschaften ein Interesse daran, dass ihre Pressemitteilungen die Medien auch erreichen. Anders dieses Mal bei Talknet: Im Vorspann einer von Talknet versendeten E-Mail findet sich nämlich folgende Anweisung: "Deferred-Delivery: Fri, 18 Jan 2002 17:30:00 -0000. Obwohl am Freitag um kurz vor 16:00 Londoner Zeit abgesendet, wurde die E-Mail mit der Pressemitteilung folglich erst um 17:31 Uhr Londoner Zeit (entsprechend 18:31 Uhr in Berlin) zugestellt. Da waren wir leider schon im Wochenende.

Die E-Mail hat es auch in sich: Demnach wird der Tarif talknet by call seit 8. Januar nicht mehr "aktiv vermarktet". Die Einwahl ist aber noch möglich - für 2,49 Cent rund um die Uhr. Gegenüber dem Tarif, der bisher innerhalb von 460 Vorwahlgebieten ("Talkcities") galt, ist das in der Nebenzeit eine Preiserhöhung um glatt 180 Prozent. Wer also noch über Talkline surft, sollte seine Einwahldaten schleunigst ändern. Unklar ist allerdings, ob diese Preiserhöhung bereits ab 8. Januar (dem Ende der "aktiven Vermarktung") oder seit 18. Januar (dem Versand der Pressemitteilung) gilt. Den Preis von 2,49 Cent gab es übrigens schon bisher - aber nur außerhalb der Talkcities. Dort dürfte Talknet aber nicht allzu viele Kunden gehabt haben.

Vermuteter Hintergrund: Talkline plant, sich bis zum 31. März vom nicht sonderlich rentablen Festnetz- und Internetgeschäft zu trennen. Anscheinend möchte man die letzten Monate etwas ertragreicher gestalten.