Missbrauchsverdacht ausgeräumt

RegTP: T-DSL-Verfahren wird eingestellt

Die Preiserhöhung wirft neues Licht auf Dumping-Vorwürfe
Von Marie-Anne Winter

Die Telekom kann sich zurücklehnen: Mit ihrer "vorauseilenden Preiserhöhung" für DSL- und Festnetzanschlüsse hat sie den von Mitbewerbern erhobenen Dumingverdacht offenbar überzeugend ausgeräumt. "Die von Wettbewerberseite erhobenen Dumping-Vorwürfe erscheinen nunmehr in einem anderen Licht", teilt die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in einer aktuellen Meldung mit. Wie schön. Und weiterhin: "Der Missbrauchsverdacht, der das im vergangenen Dezember eröffnete Verfahren getragen hat, ist nach Überprüfung auf Grund des erheblich veränderten Sachverhalts nun nicht mehr aufrechtzuerhalten". Deshalb werde das Verfahren eingestellt.

Verfahren war die Sache ohnehin, denn die Motive der Telekom-Konkurrenten deckten sich in diesem Fall leider nicht mit denen der Konsumenten. Die Wettbewerber wünschten sich höhere Preise, die Telefonierer und Surfer niedrigere. Und so lange die Telekom günstiger als die Konkurrenz war, kaufte man einfach dort. Genau das soll sich jetzt ändern. Dass die Marktregulierung nicht immer mit Verbraucherschutz gleichgesetzt werden kann, zeigt dieses Lehrstück. Bleibt nur zu hoffen, dass die langfristigen Folgen dieser Entscheidung tatsächlich den gewünschten Effekt zeigen: Nämlich marktgerechte Preise durch echten Wettbewerb. Am Schönsten wäre es natürlich, wenn sie auch von den Verbrauchern als fair empfunden werden.