Enttäuschung

Wettbewerber kritisieren Einstellung des DSL-Verfahrens

Allein durch Ankündigung der Preiserhöhungen hat sich die RegTP ruhig stellen lassen
Von dpa /

Als "herbe Enttäuschung" haben Wettbewerber der Deutschen Telekom die Einstellung des Missbrauchsverfahrens gegen den Marktführer beim Internetzugang T-DSL bezeichnet. Allein durch die Ankündigung von Preiserhöhungen habe sich die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) ruhig stellen lassen, teilte der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekom-Anbieter (Breko) am Mittwoch in Bonn mit.

Auch wenn die Telekom jetzt die DSL-Preise erhöhe, könne dies nicht über die nach wie vor wettbewerbswidrige Tarifgestaltung hinwegtäuschen. "Wieder einmal hat der Regulierer der Telekom nachgegeben und dem Wettbewerb einen Bärendienst erwiesen", erklärte Breko-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Die Regulierungsbehörde hatte zuvor mitgeteilt, dass sie das Missbrauchsverfahren wegen des veränderten Sachverhalts eingestellt habe.

Ohne Prüfung habe der Regulierer die angekündigten Preisaufschläge für T-DSL akzeptiert, kritisierte auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM). Die Forderungen der Wettbewerber nach einem so genannten Line Sharing und Wiederverkauf seien bisher nicht umgesetzt worden. Hierzu hatte die Regulierungsbehörde die Telekom verpflichtet. "Ohne Vertragsstrafen laufen wir und der Regulierer weiter gegen die Wand", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.