illegale Aktivitäten

China verschärft Kontrolle von Internetbars

Besucher müssen registriert werden
Von Marie-Anne Winter / dpa

China hat die Kontrolle von Internetcafés verschärft. Jugendliche dürfen nur noch in den Ferien und höchstens für drei Stunden eingelassen werden, ordnete das Kulturministerium nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua an. Kinder unter 16 Jahren können nur noch in Begleitung Erwachsener in Cybercafés.

Ein hoher Beamter des Ministeriums beklagte, dass einige Internetbars Kinder und Jugendliche einließen, pornografische und gewaltverherrlichende Spiele und Glücksspiel anböten oder auch gestohlene Videos oder Raubkopien verkauften.

Die Vorschriften verlangten nicht nur eine Lizenz für die Cafés, sondern auch eine Registrierung der Besucher. Von 200 000 Internetcafés seien 17 000 wegen illegaler Aktivitäten geschlossen worden. Vor zehn Tagen meldeten wir bereits die Schließung von zahlreichen Internerbars in Shanghai.

Das Kulturministerium werde sich mit anderen Regierungsstellen zusammenschließen, die Software entwickeln, um das Internet in China stärker zu kontrollieren. So sind viele ausländische Seiten im Internet wie etwa von BBC, Time Magazine, asiatische Nachrichten bei Yahoo oder auch Seiten von Menschenrechtsorganisationen gesperrt. Auch in Deutschland gibt es derzeit ähnliche Projekte, um Propaganda-Seiten in Internet zu sperren, die allerdings auf massive Kritik stoßen.

Zeitungen wie die "Washington Post" oder "Los Angeles Times" sind neuerdings wieder zugängig. Doch selbst eine Umgehung solcher Kontrollen über Proxyserver funktioniert in China nur kurze Zeit, dann ist auch dieser Zugang wieder blockiert.