Alternative?

Messaging statt SMS spart Kosten

Jamba! stellt innovative Java-Applikation vor
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Der Berliner mobiles-Multimedia-Anbieter Jamba! [Link entfernt] stellt heute einen Instant Messenger fürs Handy vor. In der Startphase sind alle MSN User weltweit zu erreichen, später kommen noch AIM (AOL) und Yahoo, sowie ICQ dazu. Nachrichten können nach der Vorstellung der Berliner zwischen Handys (aller Netze) oder vom PC zum Handy oder umgekehrt ausgetauscht werden.

Preislich wird dieser Meinungsaustausch wesentlich günstiger als die beliebten SMS-Kurznachrichten sein. Keine "Strafgebühr" bei Nachrichten in fremde Netze, keine Probleme, wenn sich wieder einmal die Netzbetreiber wegen der Kosten untereinander "streiten" und ihre SMS nicht ausliefern aber dem Kunden berechnen, (wie derzeit EPlus und andere).

Und so soll das gehen: Man nehme ein java-fähiges Handy, etwa das Siemens M50, SL45i oder SL42i, später kann es auch ein Nokia 3410 oder 6310i sein.

Man lädt über WAP vom Portal von Jamba wap.jamba.de den kostenlosen Messenger herunter, und meldet sich bei Jamba für das Messenger Abo an. Jamba berechnet zivile 99 Cent pro Monat, und der Netzbetreiber berechnet seine GPRS-Preise für den Datentransfer. Hier sollte man einen GPRS-Tarif wählen, der möglichst kilobyte-genau abrechnet (etwa E-Plus), dann steht dem mobilen Nachrichtenaustausch nichts mehr im Wege.

Für den genannten Grundpreis kann man beliebig viele Nachrichten versenden und empfangen. Es fallen allerdings jeweils zusätzlich die Netzbetreiber-Kosten für die GPRS-Nutzung an. Und hier besteht die Gefahr, dass die Betreiber auf "innovative" Abrechnungsmethoden umstellen, die das Messaging dann doch wieder teuer machen. Hinzu kommt, dass die Haupt-Nutzer von SMS die "jüngere Generation" ist, die zu einem großen Teil über Prepaid-Handys verfügt, mit denen GPRS noch nicht nutzbar ist. Will man für eingehende Nachrichten erreichbar sein, muss man außerdem voll in GPRS eingebucht sein, inklusive Zuweisung einer IP-Adresse, wofür diverse Netzbetreiber Tages- oder Stundennutzungsentgelte verrechnen.

Jamba-Boss Alexander Samwer sieht den Instant Messenger dennoch als "die lang gesuchte `killer application' für das mobile Internet" und weiter: "Immer mehr vom PC bekannte Funktionen werden nach und nach auch am Handy zur Verfügung stehen."

Zum Start sind nur MSN Kunde über die Hotmail-Adresse erreichbar. Demnächst wird auch Yahoo!- und ICQ-Nutzern der Service zur Verfügung stehen. Damit sind dann weltweit mehr als 200 Millionen Nutzer erreichbar, so Jamba. Allerdings melden sich Kunden bei den genannten Diensten oft doppelt an, oder nutzen ihre Mailbox nicht mehr, so dass die tatsächliche Zahl der erreichbaren Personen nicht ganz so hoch sein dürfte. Beeindruckend ist sie trotzdem.

Jamba hat nach eigenen Angaben rund 1.800.000 Kunden, die Abrechnung erfolgt wahlweise über die Debitel Telefonrechnung oder ein direktes Jamba-Konto, das mit "normalem Internet" in aller Ruhe eingerichtet und auch über Paybox oder 0190-Anwahl bezahlt werden kann.