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Deutsche Telekom bietet zweistufige Lohn- und Gehaltserhöhungen an

ver.di bezeichnet Telekom-Tarifangebot als Provokation
Von dpa / Karin Müller

Die Deutsche Telekom hat heute erstmals ein Tarif-Angebot für ihre 130 000 Beschäftigten vorgelegt. Demnach sind Lohn- und Gehaltserhöhungen in zwei Stufen vorgesehen: Vom 1. Juli an sollen die Einkommen im Volumen um 3,8 Prozent steigen. Allerdings würden davon 2,8 Prozent für Monatslöhne und Sonderzahlung sowie ein Prozent zur Steigerung des Leistungsentgelts angeboten, teilte das Unternehmen mit. Ab Mai 2003 sei eine Erhöhung um drei Prozent geplant, der Tarifvertrag ende am 30. April 2004. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Telekom-Mitarbeiter.

Der Verhandlungsführer von ver.di, Rüdiger Schulze, nannte das Angebot bei der dritten Verhandlungsrunde in Bonn eine Provokation. Die Gewerkschaft veranschlagte das Angebot mit lediglich 3,1 Prozent, da mit Mai und Juni zwei "Null-Monate" enthalten seien. Zudem komme das so genannte Leistungsentgelt nicht allen Beschäftigten zu Gute. ver.di lehne zudem die von der Telekom angestrebte Kopplung mit einem "Maßnahmenpaket zur zukunftsorientierten Beschäftigungsplattform" ab. "In dieser Tarifrunde geht es um Einkommenssteigerungen und nicht um begleitende Maßnahmen zum Personalabbau", sagte Schulze.

Zur Unterstützung der Gewerkschaftsforderung hatten sich laut ver.di heute 7 500  Telekom-Mitarbeiter bundesweit an Warnstreiks beteiligt. Arbeitsniederlegungen habe es unter anderem in München, Berlin und Frankfurt/Main gegeben. Dort war nach Gewerkschaftsangaben längere Zeit die Telefonauskunft nicht zu erreichen. Der Störungsdienst der Telekom ließ ebenfalls länger auf sich warten. Am Verhandlungsort in Bonn versammelten sich nach Gewerkschaftsangaben bis zu 1 700 Telekom-Mitarbeiter aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen.