Verluste

France Télécom bricht an der Pariser Börse ein

Dramatischer Wertverlust durch Vertrauensschwund
Von dpa / Marie-Anne Winter

Im Sog der Auseinandersetzungen um die deutsche MobilCom verlor France Télécom heute an der Pariser Börse dramatisch an Boden. Am Tag der möglicherweise entscheidenden Aufsichtsratssitzung um MobilCom gab die Aktie des Telekommunikations-Konzerns am Vormittag um 7,76 Prozent auf 11,88 Euro nach. Auch Mobilfunk-Tochter Orange verlor 5,33 Prozent auf 4,80 Euro. Nach starken Verlusten bereits am Vortag ist die France-Télécom-Aktie damit in diesem Jahr um über 70 Prozent gefallen. Sie erreicht nahezu täglich einen neuen Tiefstand. In Frankfurt notierte die Aktie von MobilCom mit einem Minus von 0,98 Prozent bei 9,06 Euro.

Der Konzern habe das Vertrauen der Börse verloren, schrieb die Pariser Wirtschaftszeitung "La Tribune". Verstrickt in die "MobilCom-Affäre" überzeuge das Unternehmen die Märkte nicht mehr. Auch nach einer grundsätzlichen Einigung der 17 Gläubigerbanken von MobilCom ist offen, wie viel France Télécom für eine Übernahme auf den Tisch legen müsste. Außerdem steht eine Vereinbarung mit den MobilCom-Zulieferern über eine Umstrukturierung von Krediten aus.

MobilCom-Großaktionär France Télécom hatte am gestern erneut bekräftigt, "den Abgang des Herrn Schmid" zu wollen. France Télécom ist nach den Worten von Vorstandschef Michel Bon nicht bereit, seine hohen Schulden durch MobilCom noch anwachsen zu lassen.