Bunte Vielfalt

i-mode auf dem Prüfstand - Teil 2

teltarif testete Handy und Inhalte des E-Plus-Angebots
Von Daniel Winter

Nachdem wir im gestrigen ersten Teil unseres i-mode-Specials vor allem die Technik behandelt haben, beschreibt dieser Teil die Inhalte, die E-Plus mit seinen Content-Partnern anbietet.

Gestartet mit ca. 60 Content-Angeboten, bietet i-mode mittlerweile mehr als 100 verschiedene Angebote, die das NEC n21i über einen fest programmierten Softkey sehr übersichtlich in neun Hauptkategorien mit jeweils mehreren Unterpunkten darstellt. So ist man mit wenigen Tastenklicks ohne umständliche Adresseingabe sofort auf jeder beliebigen i-mode-Seite.

Für etwa die Hälfte der Inhalte fällt neben den Datentransferkosten eine monatliche Abogebühr von 25 Cent bis 3 Euro an. Abonniert werden die Dienste direkt über das Mobiltelefon mit Hilfe einer sechsstelligen PIN. Ebenso kann direkt über i-mode eine Übersicht über alle derzeit bestellten Abos angesehen und bearbeitet werden. An einer Aboverwaltung über das Internet arbeitet E-Plus derzeit.

Alle offiziellen Seiten von Content-Partnern haben eine einheitliche Bedienung und einen einheitlichen Aufbau. Zusammen mit der Möglichkeit, durch ein einfaches Drücken nach links und recht auf dem Steuerkreuz wie mit einem Webbrowser vor und zurück zu blättern, macht das die Navigation auch für Einsteiger einfach und schnell.

Das umfangreiche Angebot an Inhalten wird von vielen namhaften Anbietern zur Verfügung gestellt. Dazu zählen unter anderem Spiegel, FAZ, dpa, Playboy, Jamba!, Kicker, Wirtschaftswoche, Duden und viele mehr. Neben den offiziellen Angeboten der Content-Partner gibt es mittlerweile schon eine kleine Zahl freier Angebote oder Websites, die eigentlich für PDAs angepasst wurden, aber vom NEC-Handy problemlos angezeigt werden können. Diese stellen oft eine Alternative zu den kostenpflichtigen Angeboten dar. Auch WAP-Seiten sind oft eine gute Ausweichmöglichkeit, da hier das Angebot sehr groß ist und das NEC-Gerät WAP-Seiten wegen der geringen Größe besonders schnell lädt und übersichtlich darstellt. Auf Farbe und "hochauflösende" Bilder muss dabei natürlich verzichtet werden.

Ein detaillierter Überblick aller 100 Content-Partner würde an dieser Stelle zu weit führen. Stattdessen zeigen wir hier eine Liste aller Hauptkategorien mit ihren Unterpunkten, um Ihnen einen guten Überblick über das Gesamtangebot zu geben:

  1. News/Wetter (1. News/Politik, 2. Wetter, 3. Wirtschaft, Wissen/Technik)
  2. Sport
  3. Chat/Mail/Web
  4. Freizeit/Fun (1. TV/Kino, 2. Musik, 3. Lifestyle, 4. Games, 5. Erotik)
  5. Melody/Pictures (1. Melodies, 2. Pictures, 3. E-Cards)
  6. Unterwegs (1. Verkehr/Karten, 2. Reiseführer, 3. Reservierung)
  7. Finanzen (1. Finanzinfos, 2. Banking)
  8. Shopping (1. Geschenke, 2. Einkaufsmeile, 3. Preisvergleiche, 4. Tickets)
  9. Nachschlagen
Insgesamt kann man das Inhalte-Angebot von i-mode als durchaus hochwertig ansehen. Allerdings gibt es den einen oder anderen Ausreißer. So dürften die meisten Kunden von den Spielen, die über i-mode angeboten werden, enttäuscht sein. Mangels Java-Unterstützung bestehen die Spiele nur aus vielen miteinander verlinkten chtml-Seiten und sind so sehr in den Möglichkeiten beschränkt. Auch die Erotikangebote erscheinen uns sehr fragwürdig. Die Qualität der Bilder lässt auf dem 120 x 160 Pixel großen Display stark zu wünschen übrig. Trotzdem werden recht hohe Preise berechnet.

Auch wenn der Umfang der Angebote sicher noch zunehmen könnte, ist er insgesamt schon recht brauchbar. Zusammen mit WAP- und freien i-mode(chtml)-Seiten bleiben kaum Wünsche offen. Die Abo-Gebühren sind allerdings ein echtes Hindernis. Einige Content-Anbieter verlangen deutlich zu viel. So ist z.B. für einige Seiten ein extra Abo pro Rubrik nötig. Wer nur ein paar Dienste abonniert, kann schnell 10 bis 20 Euro im Monat alleine für die Abos zahlen. Rechnet man dann noch die Kosten für die Datenübertragung per GPRS hinzu, kann i-mode schnell zum teuren Vergnügen werden. Zum Glück gibt es in fast jeder Rubrik einen Anbieter der alles oder zumindest einen Teil seiner Infos kostenlos zur Verfügung stellt.

Alles in allem ist i-mode ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, in eine Zukunft in der Handys nicht mehr nur dem Telefonieren und dem Schreiben von kurzen Textnachrichten dienen. Wichtig wäre nur, dass der Netzbetreiber bald weitere Alternativen zum eher mittelmäßigen NEC n21i anbietet. Spannend bleibt es abzuwarten, wie die anderen Netzbetreiber auf i-mode reagieren werden und wie das Konkurrenzprodukt WAP 2.0 eingeführt wird.