verdächtig

Strafrechtliche Untersuchung bei Qwest Communications

Weiterer US-Großkonzern im Visier staatlicher Ermittlungen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der amerikanische Telekomkonzern Qwest Communications International Inc. wird doch strafrechtlich untersucht. Die Staatsanwaltschaft in Denver (Colorado) habe das Unternehmen informiert, dass sie eine strafrechtliche Untersuchung gegen Qwest eingeleitet habe. Wie Quest gestern weiter mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft keine Angaben über den Inhalt der Untersuchung gemacht. Man wolle voll mit der US-Staatsanwaltschaft kooperieren, betonte die Telefongesellschaft. Damit ist Qwest nach US-Großkonzernen wie WorldCom, Enron, Global Crossing und Kmart ebenfalls ins Visier der amerikanischen Ordnungshüter geraten.

Die Qwest-Aktien sind am Mittwoch nach kurzer Aussetzung des Handels um 37,3 Prozent auf 1,63 Dollar eingebrochen. Vor einem Jahr hatte das Papier noch mit 30,73 Dollar gekostet.

Qwest werde von der Bundesstaatsanwaltschaft in Denver und vom FBI untersucht, hatte das "Wall Street Journal" am vergangenen Freitag berichtet. Qwest werde bereits von der SEC unter die Lupe genommen, um herauszufinden wie die in Denver (Colorado) ansässige Gesellschaft ihre Umsätze für die Jahre 2000 und 2001 verbucht habe. Das Unternehmen hatte dies zunächst bestritten.

Qwest ist die viertgrößte US-Regionaltelefongesellschaft und operiert vor allem im Westen der USA. Firmenchef Joseph Nacchio war vor wenigen Wochen ausgeschieden und durch Richard C. Notebaert ersetzt worden. Das Unternehmen ist mit 26 Milliarden Dollar (26,3 Milliarden Euro) verschuldet.

Es werden im kommenden Jahr 5,6 Milliarden Dollar Schulden fällig, berichtete die US-Wirtschaftsagentur "Bloomberg". Die Gesellschaft will unter ihrem neuen Chef Vermögenswerte verkaufen, darunter auch die große Telefonbuch-Sparte.