Nachschuss

T-Mobile: Auslandsgeschäft schlechter als erwartet

Ausländische Mobilfunktöchter brauchen in den nächsten Jahren mehr Geld
Von Marie-Anne Winter

Laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt" hat die Telekom neben den Querelen um Ron Sommer auch mit der Mobilfunktochter T-Mobile Probleme, deren Geschäfte im Ausland nicht so gut wie erwartet laufen. Die Zeitung bezieht sich auf eine Vorstandsvorlage, nach der allein bei der US-amerikanischen Mobilfunktochter Voicestream rund 6,4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2005 zuätzlich aufgebracht werden müssen, wenn der angestrebte Marktanteil von Voicestream von heute sechs Prozent bis 2005 auf zehn Prozent des US-Marktes erreicht werden soll.

Auch die britische Mobilfunk-Tochter One-2-One soll bis 2005 etwa 650 Millionen Euro zusätzlich benötigen. Teuer kommt auch die erst im vergangenen Jahr erworbene niederländische Tochter Ben. Für Ben müssen bis 2007 etwa 3,2 Milliarden Euro locker gemacht werden. Alles in allem müsste die Telekom rund 10 Milliarden Euro nachschießen, damit das Mobilfunkgeschäft im Ausland richtig zum Laufen kommt.

Die Welt schreibt, dass der Vorstand der Telekom damit vor der Entscheidung stünde, entweder radikale Einschnitte im Auslandsgeschäft vorzunahmen oder sich vom geplanten Schuldenabbau zu verabschieden. Das wäre bitter, denn die teuer bezahlten Auslandstöchter haben beträchtlich zum hohen Schuldenberg der Telekom beigetragen, der nun auf Unternehmens-Chef Ron Sommer lastet, über dessen weiteres Schicksal derzeit entschieden wird.