Ausblick

Kabelbetreiber ish will bis Herbst neuen Geschäftsplan erstellen

Weitere Stellenstreichungen werden ausgeschlossen
Von dpa / Karin Müller

Der Kabelnetzbetreiber ish will nach der Insolvenz seiner Holding-Gesellschaft Callahan NRW bis zum Herbst einen neuen Geschäftsplan erstellen. In diesem würden "die Ziele nicht so hoch gesteckt", sagte eine Unternehmenssprecherin heute in Köln auf Anfrage. Einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen schloss sie aus.

Callahan NRW hatte am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung gestellt. An der Holding hält die US-amerikanische Callahan Investoren Gruppe 55 Prozent der Anteile. Die Deutsche Telekom besitzt den Rest. Callahan hatte Anfang 2000 den Anteil von der Telekom übernommen, die ihre Beteiligung an der Kabelgesellschaft inzwischen weitestgehend abgeschrieben hat.

ish selbst sei nicht insolvenzgefährdet, sagte die Sprecherin weiter. Der Bereich mit dem traditionellen TV-Kabel arbeite "operativ positiv". Verlustbringend seien aber weiterhin die Geschäftsfelder schnelle Internet-Verbindung und Telefon. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen hat ish in dem Bereich erst 1 200 Kunden gewonnen und damit ihr Ziel verfehlt.

Derzeit wird ein Entwurf für einen aktualisierten Geschäftsplan erstellt. Dieser werde dann mit den Banken diskutiert, heißt es in einem Schreiben von ish-Chef Andy Sukawaty an die Mitarbeiter. Ein Ergebnis sei voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte zu erwarten.

Der im April angekündigte Abbau von 570 Arbeitsplätzen sei abgeschlossen, sagte die Sprecherin. In Nordrhein-Westfalen beschäftigt ish jetzt 1 700 Menschen, weitere 500 sind in Baden-Württemberg angestellt. Mit weiteren Stellenstreichungen sei nicht zu rechnen, sagte die Sprecherin.