Anonymität

Terroristen nutzten Schweizer SIM-Karten

Anonymität für kriminelle Machenschaften genutzt
Von dpa / Marc Baumann

Terroristen aus dem Umfeld der Anschläge gegen die USA am 11. September 2001 haben unter anderem mit schweizer SIM-Karten in ihren Handys telefoniert. Einen entsprechenden Bericht des Schweizer Magazins "Facts" bestätigte heute das Bundesamt für Polizei (BAP) in Bern. BAP-Sprecherin Danièle Bersier machte jedoch keine näheren Angaben zu den Ermittlungen der Schweizer Bundeskriminalpolizei und nannte auch keine Namen von Verdächtigen.

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, die international funktionierende SIM-Karten weltweit verkaufen, ohne dass sich der Kunde registrieren lassen muss. Für Kriminelle bietet das System eine willkommene Gelegenheit, der Überwachung und Verfolgung zu entgehen. Dies betreffe nicht nur die Terror-Ermittlungen, sondern auch Drogenhandel oder andere Delikte. Den Polizeibehörden auf der ganzen Welt seien die anonymen Handy-Benutzer ein Dorn im Auge, schreibt das Blatt weiter. Das Pre-Paid-System ohne Kundenregistrierung wird von Swisscom, Orange und sunrise angeboten. Eine Abschaffung des Systems ist laut Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) derzeit nicht geplant.